Erste Group Bank AG
Online Geschäftsbericht 2017

Erste Group erwirtschaftet 2017 einen Nettogewinn von EUR 1.316,2 Mio (ROTE: 11,5%); schlägt Dividende von EUR 1,2 pro Aktie vor

  • Nettogewinn + 4,1%
  • ROTE 11,5%
  • Kreditwachstum + 6,8%

Highlights

„Das Ergebnis für 2017 unterstreicht einmal mehr, dass unser Geschäftsmodell einer Bank, die Privat- und Unternehmens- kunden in CEE bedient, gut funktioniert“, erklärte Andreas Treichl, CEO der Erste Group, bei der Bilanzpräsentation. 

 

Bestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte

_   Nettogewinn von EUR 1.316,2 Mio

_   Historisch niedrige Risikokosten

_   Dividendenvorschlag an Hauptversammlung: EUR 1,2

Betriebserträge annähernd stabil,
IT-Ausgaben führen zu Kostenanstieg

_   Kreditwachstum schwächt den Druck auf Betriebserträge ab

_   Regulatorische Anforderungen führen zu einem Anstieg der IT-Kosten

_   Kosten-Ertrags-Relation bei 62,4%

Kreditwachstum hält an, plus 6,8%

_   Nettokredite steigen auf EUR 139,5 Mrd

_   Retailgeschäft als Wachstumstreiber

_   Zuwächse in Tschechien, der Slowakei und Österreich

Positiver Trend in der Kreditqualität setzt sich fort

_   NPL-Quote auf 4,0% gesenkt

_   NPL-Deckungsquote bei 68,8%

Exzellente Kapitalisierung

_   Harte Kernkapitalquote (CET 1) steigt auf 12,9%
(Basel 3 final)

_   Dem starken organischen Kapitalaufbau steht ein –
zum Teil durch Einmaleffekte bedingter – Anstieg
risikogewichteter Aktiva gegenüber

_   Erfolgreiche Platzierung von weiteren EUR 500 Mio
Zusätzlichem Kernkapital (AT 1)

Sehr gute Refinanzierungs- und Liquiditätsposition

_   Starke Retail-Einlagenbasis in allen Kernmärkten als
wichtiger Vertrauensindikator und Wettbewerbsvorteil

_   Kredit-Einlagen-Verhältnis bei 92,4%

Umfassende Präsenz in Zentral- und Osteuropa

Management

Vorstand

Petr Brávek, Andreas Treichl, Willibald Cernko, Peter Bosek, Jozef Síkela, Gernot Mittendorfer

Aufsichtsrat

Gunter Griss, Markus Haag, Karin Zeisel, Andreas Lachs, Elisabeth Bleyleben-Koren, Jan Homan, Friedrich Rödler, Marion Khüny, Barbara Pichler, Maximilian Hardegg, Regina Haberhauer, John James Stack, Elisabeth Krainer Senger-Weiss,Wilhelm Rasinger, Jordi Gual Solé, Jozef Pinter, Brian D. O‘Neill

Performance

Die Erste Group hat 2017 einen Nettogewinn von EUR 1.316,2 Mio erwirtschaftet und erzielte damit eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von 11,5%. Basierend auf diesem Rekordergebnis, wird  der Vorstand der Hauptversammlung für 2017 eine Dividende von EUR 1,2 je Aktie vorschlagen, d.h. 20% mehr als im Vorjahr.

Detailinformationen zum Geschäftsverlauf und zur Entwicklung der Segmente finden Sie hier

Erste Group am Kapitalmarkt

Erste Group-Aktie - Erfolgreich im 20. Börsenjahr

Der Aufwärtstrend an den internationalen Aktienmärkten setzte sich im Jahr 2017 fort. Ausschlaggebend für die Kursanstiege waren vor allem der breit angelegte anhaltende Wachstumskurs der globalen Konjunktur, der von positiven Wirtschafts- und Unternehmensnachrichten untermauert wurde, sowie die von mehreren Institutionen und Wirtschaftsforschern nach oben revidierten Prognosen für Konjunkturwachstum, Gewinn- und Umsatzentwicklung der Unternehmen für 2017 und die Folgejahre. Die Zinspolitik der Notenbanken stand weiterhin im Fokus der Märkte. Während die Europäische Zentralbank (EZB) ihre expansive Geldpolitik beibehielt, erhöhte die US-Notenbank (Fed) auch 2017 den Leitzinssatz. In diesem positiven Umfeld, gekoppelt mit der Kurserholung europäischer Bankaktien, verzeichnete der Aktienkurs der Erste Group, die ihr 20-jähriges Börsenjubiläum beging, zum Jahresende einen Anstieg von 29,8%.

Am 4. Dezember 2017 jährte sich der Börsengang der Erste Group an der Wiener Börse zum 20. Mal. Die Erste Group entwickelte sich nicht nur von einer österreichischen Bank zu einer der führenden Finanzinstitutionen in Zentral- und Osteuropa, sondern blickt auch auf eine erfolgreiche, teils auch volatile Entwicklung des Aktienkurses zurück. Ihren Höchststand erreichte sie bei EUR 61,5 im April 2007. Infolge der Finanzkrise lag der tiefste Aktienkurs ihrer Geschichte im Februar 2009 bei EUR 7,0. Seither hat sich der Aktienkurs der Erste Group durch konsequente Umsetzung ihrer Strategie mehr als verfünffacht.

IPO ... Initial Public Offering/Börseneinführung, SPO ... Secondary Public Offering/Kapitalerhöhung

Interaktiver Chart der Erste Group-Aktie 

Wertentwicklungen unter 12 Monaten haben aufgrund der kurzen Dauer wenig Aussagekraft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments zu. Daten 15 Minuten verzögert. Quelle: FactSet

Aktionärsstruktur

Trends und Ausblick

CEO, Andreas Treichl über die zwei Schwerpunkte 2018: „Wir werden weiterhin in unsere Mitarbeiter investieren, damit sie die Kunden bestmöglich beraten können. Und wir werden George als digitale Banking-Plattform weiter ausbauen und in allen unseren Ländern verfügbar machen. Eine voll digitale Bank in Kombination mit den besten Kundenbetreuern ist unser Ziel“.

CEO, Andreas Treichl: „Unsere Aktionäre sollen von dem guten Ergebnis profitieren, vor allem auch, weil wir für 2018 einen ähnlich positiven Trend sehen. Wir werden der Hauptversammlung daher eine Dividende von EUR 1,20 pro Aktie vorschlagen. 20 Prozent mehr als im Vorjahr“.

Die Erste Group hat sich für das Jahr 2018 das Ziel gesetzt, eine um immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 10% zu erreichen. Zu den Faktoren, welche diese Zielerreichung begünstigen, zählen die sehr positiv erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Kernmärkten Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Serbien und Österreich, ein steigendes Zinsniveau in einigen unserer Märkte sowie weiterhin historisch niedrige Risikokosten. Eine globale oder regionale Abschwächung des Wirtschaftswachstums sowie potenzielle – zum jetzigen Zeitpunkt nicht quantifizierbare – politische oder regulatorische Risiken können die Zielerreichung erschweren.

Die positive Wirtschaftsentwicklung sollte sich im Jahr 2018 in den CEE-Kernmärkten der Erste Group in Wachstumsraten (reales BIP-Wachstum) zwischen ca. 3% und 5% widerspiegeln. Alle anderen wirtschaftlichen Parameter werden aus heutiger Sicht ebenfalls positiv eingeschätzt. Die Arbeitslosenquoten sollten weiter auf historisch niedrigen Niveaus verharren – in Tschechien und Ungarn gehören sie schon heute zu den niedrigsten der EU. Die Inflation wird zwar steigend, aber im historischen Kontext weiterhin niedrig erwartet und die Wettbewerbsfähigkeit sollte wieder in Leistungsbilanzüberschüssen zum Ausdruck kommen. Auch die budgetäre Situation und die Staatsverschuldung werden weiterhin positiv eingeschätzt. Für Österreich wird ein dynamisches Wachstum von knapp 3% erwartet. Alles in allem wird das Wachstum in allen Ländern nach wie vor von der Inlandsnachfrage getrieben, der Wachstumsbeitrag des Außenhandels wird neutral erwartet.

Vor diesem Hintergrund geht die Erste Group davon aus, dass ein Nettokreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich erreicht werden kann. Aufgrund steigender kurz- und langfristiger Zinsen, vor allem in Tschechien und Rumänien, aber auch global, und damit nachlassenden Margendrucks bei der Neuveranlagung in Staatsanleihen sollte im Jahr 2018 auch der Zinsüberschuss leicht steigen. Die zweite wichtige Einnahmen-Komponente, der Provisionsüberschuss, wird für 2018 ebenfalls leicht im Plus erwartet. Positiv sollten sich hier, wie schon im Jahr 2017, das Wertpapiergeschäft, das Fondsmanagement sowie das Versicherungsgeschäft auswirken. Die übrigen Einkommens-Komponenten werden trotz der Volatilität im Handels- und Fair Value-Ergebnis im Großen und Ganzen stabil erwartet. Insgesamt sollten die Betriebseinnahmen im Jahr 2018 somit leicht steigen.

Bei den Betriebsausgaben wird 2018 ein leichter Rückgang erwartet. Dies hat vor allem damit zu tun, dass im Jahr 2017 erhöhte IT-Ausgaben für regulatorisch bedingte Projekte angefallen sind, die sich in diesem Ausmaß im Jahr 2018 nicht mehr wiederholen werden. Allerdings wird die Erste Group auch 2018 im Rahmen der Digitalisierung in die Wettbewerbsfähigkeit investieren: Produktvereinfachung, Prozessstandardisierung und die gruppenweite Etablierung der digitalen Plattform George stehen dabei im Fokus. Letztere soll 2018 nach Österreich auch in Tschechien, in der Slowakei und in Rumänien in vollem Umfang eingeführt werden.

Insgesamt wird für das Jahr 2018 ein Anstieg im Betriebsergebnis erwartet.

Weiterhin ergebnisunterstützend sollten auch 2018 die Risikokosten ausfallen. Ausgehend von moderat steigen-den Zinsen, sollten die Risikokosten nur leicht ansteigen. Weitere Verbesserungen in der Kreditqualität sollten hingegen dämpfend wirken. Insgesamt erwartet die Erste Group nicht, dass die historisch niedrigen Risikokosten des Jahres 2017 von 9 Basispunkten des durchschnittlichen Kundenkreditvolumens (brutto) wiederholt werden können. Obwohl eine treffsichere Prognose in diesem Umfeld schwierig ist, geht die Erste Group für 2018 von Risikokosten von bis zu 20 Basispunkten des durchschnittlichen Kundenkreditvolumens (brutto) aus. Aus der Einführung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 wird keine signifikante Auswirkung auf das Finanzergebnis des Jahres 2018 erwartet.

Unter Annahme einer Steuerquote von ca. 22% sowie im Jahresvergleich ähnlich hoher Minderheitenanteile strebt die Erste Group eine um immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 10% an.

Risikofaktoren für die Prognose sind eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische oder regulatorische Maßnahmen sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen.

Risikomanagement

Das bewusste und selektive Eingehen von Risiken und deren professionelle Steuerung stellt eine Kernkompetenz jeder Bank dar. Eine angemessene Risikopolitik und -strategie ist eine essenzielle Grundlage für die Bewahrung der finanziellen Stabilität der Bank und stellt die Rahmenbedingungen für den operativen Erfolg dar.

Die Erste Group hat ein, auf ihr Geschäfts- und Risikoprofil abgestimmtes, vorausschauendes Risikomanagementregelwerk entwickelt. Dieses Regelwerk basiert auf einer klaren Risikostrategie und definiert generelle Prinzipien, gemäß denen das Eingehen von Risiken in der ganzen Gruppe stattfindet. Die Risikostrategie ist mit der Geschäftsstrategie der Gruppe konsistent und berücksichtigt ebenfalls den erwarteten Einfluss externer Umweltfaktoren auf die geplanten Geschäfts- und Risikoentwicklungen.

Die Risikostrategie definiert das Ist- und Soll-Risikoprofil für die wesentlichen Risikoarten und setzt strategische Limits für materielle, finanzielle und nicht-finanzielle Risikoarten, wie in der Risikomaterialitätsbeurteilung angeführt, fest. Die Risikostrategie wird im Rahmen einer klar definierten Governance-Struktur umgesetzt. Diese dient zur Überwachung des Risikoappetits, ergänzender Kennzahlen als auch zur Eskalation von Limitüberschreitungen.

Im Jahr 2017 wurde die Steuerung von kritischen Portfolien, einschließlich des aktiven Managements von notleidenden Krediten, zur weiteren Stärkung des Risikoprofils fortgesetzt. Dies zeigte sich insbesondere in einer kontinuierlichen Verbesserung der Kreditqualität und einer anhaltenden Reduktion der notleidenden Kredite und der Risikokosten.

Nachhaltigkeit

Die Berücksichtigung der Auswirkungen ihres unternehmerischen Handelns auf die Gesellschaft ist für die Erste Group nichts Neues. Ganz im Gegenteil, diese Sichtweise jenseits der finanziellen Erfolgszahlen entspricht im Kern der von der Erste österreichischen Spar-Casse bereits bei ihrer Gründung vor fast 200 Jahren festgelegten Verantwortung für die Gesellschaft.

Die Lösung von Zielkonflikten zwischen Profitabilität und ökologischer und sozialer Auswirkung der Geschäftstätigkeit ist auch für das Management der Erste Group von zentraler Bedeutung.

Dabei bietet das Statement of Purpose der Erste Group, also die Erklärung ihres Zweckes, eine Hilfestellung. Darin sind folgende Aufgaben und Leitsätze definiert:

_ Wohlstand verbreiten und sichern
_ Zugänglichkeit, Unabhängigkeit und Innovation
_ Profitabilität
_ Finanzielle Bildung
_ Es zählen die Menschen
_ Der Zivilgesellschaft dienen
_ Transparenz, Stabilität, Einfachheit

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