Erste Group Bank AG
Online Geschäftsbericht 2019

Redaktionsschluss: 28. Februar 2020, soweit nicht anders angegeben

Highlights

„Die Steigerung des Betriebsergebnisses um 8,7 Prozent auf nahezu drei Milliarden Euro zeigt eindrucksvoll, dass die Erste Group kerngesund ist. Das ist im europäischen Bankensektor momentan eher selten – und stattet uns mit einem starken Fundament für zukünftiges Wachstum aus“, erklärt Bernhard Spalt, CEO der Erste Group Bank AG anlässlich der Präsentation des Jahresergebnisses 2019 am 28.02.2020.

Solides Jahresergebnis

_ Nettogewinn von EUR 1.470,1 Mio

trotz hoher Belastung aus Einmaleffekten

_ ROTE bei 11,2%, d.h. fünftes Jahr in Folge

zweistellige Eigenkapitalverzinsung

Betriebserträge steigen dynamischer als Kosten

_ Betriebseinnahmen erhöhen sich um 4,9%

_ Trotz erhöhten Personalaufwands steigen Kosten nur um 2,4%

_ Betriebsergebnis plus 8,7%

_ Kosten-Ertrags-Relation verbessert sich auf 59,0%

Gesundes Kreditwachstum hält an

_ Nettokredite steigen um 7,3%

_ NPL-Quote verbessert sich auf 2,5%

_ NPL-Deckungsquote bei 77,1%

_ Risikokosten liegen bei niedrigen 7 Basispunkten

(gerechnet auf durchschnittliche Bruttokundenkredite)

Exzellente Kapitalisierung

_ Harte Kernkapitalquote (CET1, CRR final) steigt auf 13,7%,

regulatorische Vorgaben und internes Ziel überschritten

_ Dritte erfolgreiche Platzierung von Hartem Kernkapital (AT1)

Sehr gute Refinanzierungs- und Liquiditätsposition

_ Starke Retail-Einlagenbasis in allen Kernmärkten als

wichtiger Vertrauensindikator und Wettbewerbsvorteil

_ Kredit-Einlagen-Verhältnis bei 92,2%

_ Erstmalig Emissionen von Non Preferred Senior (NPS) in

Österreich und Rumänien

Umfassende Präsenz in Zentral- und Osteuropa

Management

Vorstand

Peter Bosek, Stefan Dörfler, Ingo Bleier, Ara Abrahamyan, Bernhard Spalt, David O’Mahony, Alexandra Habeler-Drabek

Aufsichtsrat

links: Wilhelm Rasinger, Matthias Bulach, Karin Zeisel, Jordi Gual, Andreas Lachs, Maximilian Hardegg, Elisabeth Krainer Senger-Weiss, John James Stack, Brian D. O’Neill †
rechts: Friedrich Rödler, Barbara Pichler, Jan Homan, Regina Haberhauer, Michèle F. Sutter-Rüdisser, Markus Haag, Marion Khüny, Henrietta Egerth-Stadlhuber, Gunter Griss, Jozef Pinter, Martin Grießer

200 Jahre Erste Group

Für die Erste Group stand das Jahr 2019 ganz im Zeichen ihres200 Jahre langen Bestehens. Am 4. Oktober 1819 öffnete in der iener Leopoldstadt, damals das Armenviertel Wiens, die Ersteösterreichische Spar-Casse ihre Pforten; mit einem gleichermaßensimplen wie revolutionären Leitgedanken:

„Kein Alter, keinGeschlecht, kein Stand, keine Nation ist von den Vorteilen ausgeschlossen,welche die Spar-Casse jedem Einlegenden anbietet.“

Deser Auszug aus dem Gründungsstatut bringt es auf denPunkt. Damals wie heute ist die auf Inklusion ausgerichtete Strategieder Bank ein wesentliches Element zur Erreichung desZwecks, Wohlstand zu erzielen und zu sichern.

Performance

Die Erste Group hat 2019 einen Nettogewinn von EUR 1.470,1 Mio erwirtschaftet und erzielte damit eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von 11,2%. 

Detailinformationen zum Geschäftsverlauf und zur Entwicklung der Segmente finden Sie hier

Kapitalmarkt

Die internationalen Aktienmärkte standen auch im abgelaufenen Jahr im Spannungsfeld geopolitischer Spannungen und deren Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum. Insbesondereder Handelskonflikt zwischen den USA und China und dasRisiko eines ungeregelten Austritts des Vereinigten Königreichsaus der Europäischen Union sorgten im Jahresverlauf verstärktfür Volatilität der Aktienindizes. Einhergehend mit den darausresultierenden Konjunktursorgen reagierten sowohl die EuropäischeZentralbank (EZB) als auch die US-amerikanische Notenbank(Fed) mit einer Ausweitung der expansiven Geldpolitik. Dies führte, gemeinsam mit verbesserten Erwartungen des globalenGewinnwachstums der Unternehmen, zu deutlichen Zugewinnenan den Aktienmärkten. Schlussendlich profitierten die beobachteten Aktienindizes von einer Entspannung der obengenannten Risiken im vierten Quartal und beendeten das Jahr,nach zum Teil deutlichen Verlusten im Vorjahr, mit Zuwächsen von mehr als 20%. In diesem Umfeld verzeichnete der Aktienkursder Erste Group ein Kursplus von 15,5%. Der europäische Bankenindexstieg im abgelaufenen Jahr um 11,1%.

IPO ... Initial Public Offering/Börseneinführung, SPO ... Secondary Public Offering/Kapitalerhöhung

Interaktiver Chart der Erste Group-Aktie 

Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments zu. Daten 15 Minuten verzögert. Quelle: FactSet

Wertentwicklungen unter 12 Monaten haben aufgrund der kurzen Dauer wenig Aussagekraft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments zu. Daten 15 Minuten verzögert. Quelle: FactSet

Aktionärsstruktur

Risikomanagement

Das bewusste und selektive Eingehen von Risiken und deren professionelle Steuerung stellt eine Kernkompetenz jeder Bank dar. Eineangemessene Risikopolitik und -strategie ist eine essenzielle Grundlage für die Bewahrung der finanziellen Stabilität der Bank und stelltdie Rahmenbedingungen für den operativen Erfolg dar.

Die Erste Group hat ein, auf ihr Geschäfts- und Risikoprofil abgestimmtes, vorausschauendes Risikomanagementregelwerk entwickelt. Dieses Regelwerk basiert auf einer klaren Risikostrategie und definiert generelle Prinzipien, gemäß denen das Eingehen von Risiken in derganzen Gruppe stattfindet. Die Risikostrategie ist mit der Geschäftsstrategie der Gruppe konsistent und berücksichtigt ebenfalls den erwarteten Einfluss externer Umweltfaktoren auf die geplanten Geschäfts- und Risikoentwicklungen.

Die Risikostrategie beschreibt das Ist-Risikoprofil, definiert die Risikomanagement Prinzipen, die strategischen Ziele als auch Initiativenfür die wichtigsten Risikoarten und setzt strategische Limits für die wesentlichen finanziellen und nicht-finanziellen Risikoarten, die in der Risikomaterialitätsbeurteilung angeführt werden. Die Risikostrategie wird im Rahmen einer klar definierten Governance-Struktur umgesetzt. Diese dient zur Überwachung des Risikoappetits, ergänzender Kennzahlen als auch zur Eskalation von Limitüberschreitungen.

Im Jahr 2019 wurde die Steuerung von Kreditportfolien, einschließlich des aktiven Managements von notleidenden Krediten, zur weiteren Stärkung des Risikoprofils fortgesetzt (z.B. verbesserte Workout-Maßnahmen, Überwachung und Berichterstattung von langfristigen operativen Plänen für alte Bestände und neue Zuflüsse von notleidenden Krediten usw.). Dies zeigte sich insbesondere in einer kontinuierlichen Verbesserung der Kreditqualität, einer anhaltenden Reduktion der notleidenden Kredite und niedrigen Risikokosten.

Nachhaltigkeit

Die ausschließliche Ausrichtung auf Gewinn und ShareholderValue erlebte in jüngerer Vergangenheit eine kritische Neubetrachtung. Im Sommer 2019 gaben beispielsweise 200 amerikanische Topmanager bekannt, sich von der einseitigen Orientierungam Shareholder Value zu verabschieden und auch die sozialenund ökologischen Interessen der Gesellschaft berücksichtigen zuwollen. Notenbanken aus der ganzen Welt schlossen sich zumNetwork for Greening the Financial System (NGFS) zusammen. Die Europäische Kommission veröffentlichte die wesentlichen Dokumente ihres EU Action Plan on Sustainable Finance. 2019 wurde auch von Initiativen wie Fridays for Future geprägt: Vorallem die jüngere Generation bringt ihre Unzufriedenheit über eine Wirtschaftspolitik zum Ausdruck, die nicht den langfristigen Erhalt einer gesunden Umwelt im Fokus hat.

Für die Erste Group ist die Berücksichtigung der Auswirkungenihres unternehmerischen Handelns auf die Gesellschaft nichtsNeues, ganz im Gegenteil. Ein Agieren, das nicht nur auf finanzielle Erfolgszahlen ausgerichtet ist, entspricht den bereits vor 200 Jahren festgeschriebenen Grundsätzen der Erste österreichischenSpar-Casse.

Die Lösung von Zielkonflikten zwischen Profitabilität sowie ökologischer und sozialer Auswirkung der Geschäftstätigkeit ist daher für das Management der Erste Group von zentraler Bedeutung. Das Statement of Purpose der Erste Group, die Erklärungihres Zweckes, bietet dabei eine wesentliche Hilfestellung. Darin sind folgende Aufgaben und Leitsätze definiert:

_ Wohlstand verbreiten und sichern
_ Zugänglichkeit, Unabhängigkeit und Innovation
_ Profitabilität_ Finanzielle Bildung
_ Es zählen die Menschen
_ Der Zivilgesellschaft dienen
_ Transparenz, Stabilität, Einfachheit

The Future is yours 
Bereit für eine Zeitreise mit Marie Schwarz, unserer ersten Kundin, durch 200 Jahre #glaubandich?

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