„Gute Beziehungen und Vertrauen zählen.“

Hintergründe von Elisabeth Lambert

Elisabeth Lambert, 39,  Stv. Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Baden, Marktvorständin, hat vor 17 Jahren - nach einer abwechslungsreichen Selbstfindungsphase an der WU und Universität Wien - ihren Weg bei der Erste Bank Oesterreich als Kundenbetreuerin eingeschlagen.

Ihre Erfahrungen reichen vom Privatkunden- über das Kommerzkundengeschäft bis hin zu Erste Bank Oesterreich. Ihre Aufgaben bestehen in der Produktverantwortung für den Sparkassensektor sowie der Führung von Vertriebsmitarbeiter:innen, Business Development Spezialist:innen und Filialführungskräften. Elisabeth ist der Beweis dafür, dass Führung und Verantwortung auch als zweifache Mutter funktionieren können. Dank des ihr entgegengebrachten Vertrauens und auch dem Mut ihrer Key-Führungskräfte, hat sie tolle Chancen ergriffen und mit sich mit viel Freude und Leidenschaft immer neuen Herausforderungen gestellt. 

Liebe Elisabeth, was ist dir wichtig?

Mir ist wichtig, eine gute Beziehung und einen wertschätzenden Umgang mit meinen Mitmenschen, meinen Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen zu pflegen. Präsent zu sein ist für mich essentiell. Wenn man Dinge verändern will, muss man da sein: mit Menschen reden, am Kaffeeautomaten in der Küche stehen oder gemeinsam im Büro arbeiten.
 

Woher kommst du?

Ich bin das mittlere von drei Kindern und meine Beziehungen – früher meine Familie, Freunde, Geschwister, aber auch unsere Pferde – waren, neben der Schule, sehr wichtig für mich. Ich komme aus einer sport- und musikbegeisterten Familie, die einerseits weltoffen und loyal ist, aber auch sehr unterschiedliche Meinungen und Weltanschauungen vertritt. Ich habe früh gelernt, das Akzeptanz wichtig für ein gutes Miteinander ist.  

Beruflich habe ich Banking von der Pike auf gelernt. Vor 17 Jahren habe ich in einer Filiale in Hütteldorf begonnen und dort Privatkund:innen betreut. Schon damals war Präsenz und präsent zu sein ein wichtiger Aspekte meiner Tätigkeit, der sich durch meine gesamte Laufbahn zieht. 

© Elisabeth Lambert

Wann hast du das meiste gelernt?

In Momenten, die für mich herausfordernd waren. Das waren zum Beispiel die ersten Sparkassengremium-Vorstandssitzungen, bei denen ich Sparkassenvorständ:innen aus dem Sektor Themen aus dem Finanzierungsbereich präsentiert habe. Das war für mich herausfordernd und ich war schon sehr aufgeregt.

Ich habe genau in diesen Situationen am meisten mitgenommen und auch gelernt, auf mich selbst zu vertrauen. Ich habe mir damals vor Augen geführt, dass nicht nur die Menschen um mich herum sehr gebildet und erfahren sind, sondern ich ja auch mit meinem Wissen, Engagement und Erfahrungen einen wichtigen Beitrag leisten kann.

Heute weiß ich, dass es ganz normal ist, auch mal aufgeregt zu sein und man lernen kann damit umzugehen. Das Wichtigste ist, dass man zu sich selbst freundlich bleibt.

 

Was sind deine Werte als Führungskraft? 

Vertrauen macht die Zusammenarbeit und gemeinsame Veränderungen wesentlich leichter. 

Partizipation. Jedem sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich selbst einzubringen. Das ist ganz wichtig und motivierend. Denn Motivation ist ja nichts, was man lernen kann, sondern kommt von innen. Auch als Führungskraft gehört Partizipation für mich dazu: entweder gemeinsam Problemstellungen zu lösen oder dabei sein zu dürfen, wenn Erfolge gefeiert werden. Das freut mich besonders!

Klare Kommunikation ist mir sehr wichtig, wenn wir über Ziele und Erwartungshaltungen sprechen. Auch in Veränderungsprozessen ist es für alle Beteiligten um vieles einfacher, wenn die Message klar ist und es gut erklärt wird. Das ist nicht immer so leicht… 

Wie schafft man Vertrauen?

Um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, ist es wichtig, zunächst einmal sich selbst zu vertrauen. Ich durfte in einem sehr stabilen und vertrauensvollen Umfeld aufwachsen und habe über viele Jahre gelernt, dass das eigene Bauchgefühl immer ehrlich ist.

Vertrauen hat aber auch mit Verständnis zu tun. Wenn sich jemand verstanden fühlt, fällt das Vertrauen wesentlich leichter. Deshalb ist es mir wichtig, da zu sein, zuzuhören und zu versuchen mein Gegenüber zu verstehen. Ich denke das spüren andere.

Wie ist deine Verbindung zum Frauennetzwerk der Erste Group "Erste Women's Hub"?

Der Erste Women's Hub (EWH) war für mich ein Anker in ganz verschiedenen Phasen meiner Karriere. Das Wichtigste war für mich die persönliche Unterstützung, die ich dort erfahren habe. Nicht nur bei beruflichen Themen, sondern z. B. auch bei der Frage: “Wie geht es nach meiner Karenz weiter?”  

Es war für mich unglaublich wichtig, jemanden im Unternehmen zu haben, der für mich da war. Menschen beim Erste Women's Hub, die mich auf jeder Ebene, beruflich, inhaltlich, persönlich, aber auch emotional unterstützt haben.

Ich war früher Teil eines Mentoring-Programms und bin so zu dem Erste Women's Hub gekommen und habe sehr von der Vernetzung durch den Erste Women's Hub profitiert. Ich glaube, so viele können von organisiertem Netzwerken profitieren. Das findet oft wenig Platz im Arbeitsalltag.   

Wo geht es für dich hin?

Seit Juli bin ich Stv. Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Baden und gehe zurück zu meinen Wurzeln. Ich bin vor drei Jahren mit meiner Familie von Wien wieder nach Baden gezogen und damit in meinen Heimatort. Ich freue mich sehr, dass ich jetzt aufgrund meiner Funktion, die Möglichkeit habe, regional dort vieles mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. 

In der Rolle als Vertriebsvorständin liegt es mir am Herzen gute Beziehungen in der Region aufzubauen, mich zu vernetzen und auch für unsere Kund:innen Banking noch greifbarer zu machen. Auch möchte ich gemeinsam mit meinem Vorstandskollegen Reinhard Keider für unsere Mitarbeiter:innen ein Gemeinschaftsgefühl und das Miteinander fördern und mit Wertschätzung und auf Augenhöhe in meiner Rolle agieren.

In meiner neuen Rolle kann ich das leben, was für mich wichtig ist. Ich freue mich sehr, jetzt Teil der Sparkasse Baden zu sein und bin überzeugt, gemeinsam mit den Menschen, die dort arbeiten, sehr erfolgreich zu werden!  

Danke liebe Elisabeth für das Interview!