30.04.2024
Erste Group setzt solide Performance im 1. Quartal fort
- Entwicklung bei Kreditvolumen (+0,1%) und Kundeneinlagen (+1,1%) spiegelt verhaltenes Makroumfeld in Q1 wider
- Starke Eigenkapitalbasis: Harte Kernkapitalquote (CET1, pro forma) bei 15,5%
- NPL-Quote mit 2,3% unverändert auf niedrigem Niveau
- Zahl der Wertpapiersparpläne steigt im Jahresvergleich um 24%
- Entwicklung bei Kreditvolumen (+0,1%) und Kundeneinlagen (+1,1%) spiegelt verhaltenes Makroumfeld in Q1 wider
- Starke Eigenkapitalbasis: Harte Kernkapitalquote (CET1, pro forma) bei 15,5%
- NPL-Quote mit 2,3% unverändert auf niedrigem Niveau
- Zahl der Wertpapiersparpläne steigt im Jahresvergleich um 24%
Die Erste Group Bank AG erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 ein Betriebsergebnis von 1,51 Milliarden Euro (Q1 2023: 1,26 Milliarden Euro). Das Kreditvolumen war mit 208,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresende unverändert, die Kundeneinlagen steigen leicht auf 235,3 Milliarden Euro (+1,1%). Anders als in der Vorjahresperiode wurden im ersten Quartal 2024 wieder Risikokosten gebucht. Diese liegen mit 95 Millionen Euro in einer längerfristigen Betrachtung nach wie vor auf moderatem Niveau. Die NPL-Quote blieb mit 2,3% unveändert gegenüber dem Vorquartal. Die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich auf 46,0% (Q1 2023: 49,7%). Die Zahl der Wertpapiersparpläne stieg in den ersten drei Monaten auf 1,24 Millionen Stück, ein Plus von 24% im Jahresvergleich. Das Nettoergebnis für das Quartal betrug 783 Millionen Euro (Q1 2023: 594 Millionen Euro).
„Das erste Quartal war ein gutes für unsere Bankengruppe. Auch die Risikokosten bewegen sich im langjährigen Durchschnitt auf moderatem Niveau. Die grundsätzliche Stabilität unseres Geschäftsmodells ist auch anhand unserer soliden Eigenkapitalquote ersichtlich. Wir nützen unsere gute Geschäftsentwicklung seit vielen Jahren, um unsere Kapitalbasis zu stärken und sind so in der Lage, die Menschen in unserer Region bei Wachstum und ihren Finanzierungsplänen zu unterstützen”, sagt Willi Cernko, CEO der Erste Group.
„Eine solide Entwicklung beim Zins- und Provisionsüberschuss sowie Risikokosten auf einem nach wie vor moderaten Niveau – diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass wir im ersten Quartal an die guten Ergebnisse vom Vorjahr anknüpfen konnten. Dank dieser Performance sehen wir uns für das sich ändernde Zinsumfeld und die prognostizierte Wirtschaftsentwicklung in unserer Region gut aufgestellt ”, kommentiert Stefan Dörfler, CFO der Erste Group, das Finanzergebnis des 1. Quartals 2024.
GuV-Zahlen: Jänner bis März 2024 verglichen mit Jänner bis März 2023, Bilanzzahlen: 31. März 2024 verglichen mit 31. Dezember 202
Ergebnisanstieg aufgrund höherer Marktzinsen und größerer Kreditvolumina
Der Zinsüberschuss stieg aufgrund von Zinserhöhungen sowie des höheren Kreditvolumens auf EUR 1.852 Millionen (+4,7%; EUR 1.769 Millionen), am stärksten in Österreich. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 712 Millionen (+10,8%; EUR 643 Millionen). Zuwächse gab es in allen Kernmärkten, insbesondere in der Vermögensverwaltung sowie bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen. Das Handelsergebnis verringerte sich auf EUR 106 Millionen (EUR 117 Millionen), die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, erhöhte sich auf EUR 33 Millionen (EUR -81 Millionen). Die Entwicklung beider Positionen war hauptsächlich auf Bewertungseffekte zurückzuführen. Die Betriebserträge stiegen auf EUR 2.788 Millionen (+11,6%; EUR 2.499 Millionen).
Operatives Ergebnis steigt um 19,8%, Cost/Income Ratio auf 46,0% verbessert
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf EUR 1.283 Millionen (+3,3%; EUR 1.242 Millionen). Aufgrund von Gehaltserhöhungen stiegen die Personalaufwendungen auf EUR 746 Millionen (+7,0%; EUR 698 Millionen). Die Sachaufwendungen sanken auf EUR 402 Millionen (-1,6%; EUR 409 Millionen), da die Beiträge in Einlagensicherungssysteme – für 2024 bereits fast gänzlich verbucht –sich auf EUR 76 Millionen (EUR 113 Millionen) verringerten, insbesondere in Österreich. Die IT-Aufwendungen stiegen hingegen auf EUR 143 Millionen (EUR 124 Millionen). Die Abschreibungen beliefen sich auf EUR 134 Millionen (-1,3%; EUR 136 Millionen). Insgesamt stieg das Betriebsergebnis deutlich auf EUR 1.505 Millionen (+19,8%; EUR 1.257 Millionen), die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich auf 46,0% (49,7%).
NPL-Quote unverändert bei 2,3%
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten („Risikokosten“) belief sich auf EUR -95 Millionen bzw. auf 18 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (EUR 21 Millionen bzw. 4 Basispunkte). Dotierungen von Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen wurden mit Ausnahme von Kroatien und Ungarn in allen Kernmärkten vorgenommen. Positiv wirkten sich Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen (insbesondere in Österreich) aus. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite war mit 2,3% (2,3%) stabil. Die NPL-Deckungsquote (ohne Sicherheiten) ging leicht auf 83,7% (85,1%) zurück.
Verbessertes sonstiges betriebliches Ergebnis trägt zur Steigerung des Nettogewinns bei
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -123 Millionen (EUR -274 Millionen). Die bereits für das gesamte Jahr 2024 erfassten Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds verringerten sich deutlich auf EUR 27 Millionen (EUR 138 Millionen), da im Jahr 2024 in der Eurozone keine regulären Beiträge eingehoben werden. Derzeit werden Bankenabgaben in vier Kernmärkten entrichtet. Im sonstigen betrieblichen Erfolg sind EUR 86 Millionen (EUR 99 Millionen) erfasst: Davon entfielen EUR 67 Millionen (EUR 89 Millionen) auf Ungarn. Die Bankensteuer in Österreich lag bei EUR 10 Millionen (EUR 10 Millionen), in Rumänien bei EUR 9 Millionen (neu eingeführt). Die Bankensteuer in der Slowakei von EUR 21 Millionen wird in der Position Steuern vom Einkommen verbucht.
Die Steuern vom Einkommen beliefen sich auf EUR 257 Millionen (EUR 186 Millionen). Das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnende Periodenergebnis erhöhte sich infolge höherer Ergebnisbeiträge der Sparkassen – vor allem bedingt durch höhere Zinserträge sowie den Wegfall der Beitragszahlungen in den Abwicklungsfonds – auf EUR 244 Millionen (EUR 224 Millionen). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis stieg dank des starken Betriebsergebnisses und des verbesserten sonstigen betrieblichen Erfolgs auf EUR 783 Millionen (EUR 594 Millionen).
Kreditvolumen weitgehend unverändert, Einlagenvolumen steigt um 1,1% an
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 26,9 Milliarden (EUR 26,1 Milliarden). Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter lag das Harte Kernkapital (CET1, final) bei EUR 22,7 Milliarden (EUR 22,9 Milliarden), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (final) bei EUR 28,7 Milliarden (EUR 29,1 Milliarden). Bei der Berechnung wurde der Zwischengewinn des ersten Quartals nicht berücksichtigt, die Risikokosten wurden jedoch abgezogen. Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko inkludiert, stieg auf EUR 149,9 Milliarden (EUR 146,5 Milliarden). Die Harte Kernkapitalquote (CET1-Quote, final) belief sich auf 15,2% (15,7%), die Gesamtkapitalquote auf 19,2% (19,9%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 342,7 Milliarden (+1,6%; EUR 337,2 Milliarden). Auf der Aktivseite verringerten sich Kassenbestand und Guthaben auf EUR 29,4 Milliarden (EUR 36,7 Milliarden), Kredite an Banken erhöhten sich – insbesondere in Österreich und Tschechien – auf EUR 30,9 Milliarden (EUR 21,4 Milliarden). Die Kundenkredite blieben seit Jahresende im Wesentlichen unverändert bei EUR 208,1 Milliarden (+0,1%; EUR 207,8 Milliarden). Passivseitig gab es einen Rückgang bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 19,7 Milliarden (EUR 22,9 Milliarden). Die Kundeneinlagen stiegen auf EUR 235,3 Milliarden (+1,1%; EUR 232,8 Milliarden), insbesondere in Tschechien und Rumänien. Das Kredit-Einlagen-Verhältnis belief sich auf 88,4% (89,3%).
Ausblick 2024
Ökonomen erwarten für die Kernmärkte der Erste Group 2024 ein verbessertes reales BIP-Wachstum. Der Inflationsdruck sollte 2024 weiter nachlassen. Die anhaltend robusten Arbeitsmärkte sollten die wirtschaftliche Entwicklung in allen Märkten der Erste Group unterstützen. Die Leistungsbilanzsalden sollten in den meisten Ländern auf nachhaltigen Niveaus bleiben, während die Fiskaldefizite den Konsolidierungspfad fortsetzen sollten. Für die am BIP gemessene Staatsverschuldung wird in allen Märkten eine weitgehend stabile Entwicklung prognostiziert. Sie sollte damit deutlich unter dem Durchschnitt der Eurozone bleiben.
Vor diesem Hintergrund zeichnet sich für die Erste Group ein Nettokreditwachstum von etwa 5% ab. Auf Grundlage der oben beschriebenen Konjunkturaussichten sollten die Risikokosten 2024 auf niedrigem Niveau verbleiben. Zwar sind genaue Prognosen angesichts der gegenwärtig niedrigen Niveaus schwierig, doch geht die Erste Group davon aus, dass sich die Risikokosten 2024 auf weniger als 25 Basispunkte der durchschnittlichen Bruttokundenkredite belaufen werden.
Für 2024 hat sich die Erste Group das Ziel gesetzt, eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von circa 15% zu erwirtschaften. Die CET-1 Quote sollte hoch bleiben und damit erhöhte Flexibilität in Bezug auf Aktienrückkäufe, Dividendenauszahlungen und auch M&A-Aktivitäten bieten, selbst nach einem weiteren, von der Erste Group für 2024 geplanten, Aktienrückkauf in Höhe von EUR 500 Millionen.