07.02.2024

 

Umfrage: 6 von 10 Österreicher:innen mit persönlicher finanzieller Situation zufrieden

  • Unterschiede zeigen sich bei Alter und Geschlecht
  • Pensionsvorsorge und Sparbuch gewinnen an Attraktivität
  • Jede dritte Person in Österreich plant eine größere Anschaffung

Pandemie, Inflation und geopolitische Krisenherde - trotz zahlreicher Herausforderungen in den letzten Jahren bleibt die Zahl der Österreicher:innen, die mit ihren persönlichen Finanzen zufrieden sind, hoch: 61 Prozent der in Österreich lebenden Personen geben in einer aktuellen Integral-Umfrage im Auftrag der Erste Bank an, mit ihrer persönlichen finanziellen Situation zufrieden zu sein. Weitere 26 Prozent sind weder zufrieden noch unzufrieden, lediglich 12 Prozent sind mit der eigenen finanziellen Lage unglücklich. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Österreicher:innen damit genauso zufrieden sind, wie im 4. Quartal 2018 und zufriedener als im 2. Quartal 2022, als ihnen diese Frage zuletzt gestellt wurde. „Wir sehen, wie groß die finanzielle Widerstandsfähigkeit der österreichischen Haushalte ist”, sagt Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Oesterreich.

In der Detailbetrachtung der aktuellen Zahlen zeigen sich Unterschiede: So sind mit 69 Prozent deutlich mehr Männer als Frauen (55 Prozent) mit ihren Finanzen zufrieden. Zieht man das Alter heran, so sind vor allem jene der Altersgruppe 50+ besonders zufrieden (70 Prozent), während jüngere Befragte eher Nachholbedarf bei ihren Finanzen sehen (30-49 Jahre: 56 Prozent; Unter 30 Jahre: 48 Prozent).

Veranlagung: Österreicher:innen sparen fleißiger

Die Sparklassiker Sparkonto und Bausparvertrag stehen weiterhin hoch in der Gunst der heimischen Sparer:innen. Mit 61 Prozent (+7PP im Vergleich zu Q4 2022) bleibt das Sparkonto auch im 4. Quartal 2023 im Veranlagungsranking der Österreicher:innen unangefochten an der Spitze. Mit deutlichem Abstand folgt der Bausparvertrag mit 37 Prozent (+1PP). Aber: Längerfristige, alternative Veranlagungsformen gewinnen bei den Österreicher:innen weiterhin an Beliebtheit. So schließen die Pensionsvorsorge, die mit 8 Prozentpunkten die stärksten Zuwächse verzeichnet, die Lebensversicherung (+5PP) und Wertpapiere mit 32 Prozent (keine Veränderung) langsam, aber stetig zum Bausparen auf. „Eine erfreuliche Entwicklung, denn am Sparkonto ist die Realverzinsung mit der aktuellen Inflation weiterhin negativ“, so Holzinger-Burgstaller weiter.

Jede:r Fünfte in Österreich veranlagt in Gold (-3PP), 17 Prozent (keine Veränderung) in Immobilien. Generell sparen die Österreicher:innen im 12-Monats-Trend fleißiger: Die Zahl jener, die keine Geldanlage planen, ist mit 16 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresquartal zurückgegangen (-4PP). „Die Finanzbildungsstrategien von Finanzwirtschaft und Politik scheinen anzukommen. Die Menschen beginnen langsam ihr Finanzleben aktiver anzugehen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, der Finanzwelt die gefühlte Komplexität zu nehmen und Finanzwissen auf einem einfachen, niederschwelligen und spielerischen Weg zu vermitteln. Mit unserer Finanz-KI, dem Financial Health Prototype, haben wir dafür erst kürzlich ein Tool vorgestellt, das Finanzwissen unter erstebank.ai für alle Kund:innen und Nichtkund:innen 24/7 einfach zugänglich macht“, so Holzinger-Burgstaller.

Lust auf Investitionen steigt

Die Österreicher:innen zeigen sich wieder investitionsfreudiger: Laut Umfrage plant jede dritte Person in Österreich (33 Prozent, +3PP) im nächsten Jahr eine größere Anschaffung, wie ein neues Auto oder einen größeren Urlaub, zu tätigen. Während sich die Geschlechter hier die Waage halten, ist es insbesondere die Altersgruppe der unter 30-Jährigen (39 Prozent), die eine größere Investition in Planung hat. 89 Prozent (+1PP) wollen ebenjene Anschaffung über eigene Ersparnisse finanzieren, 11 Prozent (-3PP) über einen Bankkredit oder ein Bauspardarlehen. 5 Prozent (+1PP) haben nicht vor, die Investition selbst zu bezahlen und bekommen das Geld von Freunden oder Familie, während 4 Prozent (-1PP) sich privat Geld ausleihen wollen. Wird per Kredit oder Darlehen finanziert, so liegt die durchschnittliche Finanzierungssumme laut den Befragten bei rund 105.400 Euro und damit 4 Prozent unter jener des Vorjahres.

Zur Umfrage: Erste Bank Spar- und Kreditprognose Q4 2023: Integral hat 1.000 in Österreich lebende Personen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren) mittels telefonischen und Online-Interviews nach ihren geplanten Spar- und Anlageformen sowie ihrem Finanzierungsbedarf gefragt. Die Befragung fand im 4. Quartal 2023 im Zeitraum von 01. bis 13. Dezember 2023 statt. Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Vergleichswerten um Zahlen aus dem gleichen Quartal des Vorjahres.