26.05.2023

InvestEU: EIF unterzeichnet Vereinbarung mit Erste Group zur Finanzierung von sozialen Organisationen und Unternehmen

  • Der EIF hat der Erste Group Bank AG und 11 ihrer Tochterbanken in Österreich, der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien und der Slowakei eine InvestEU-Garantie in Höhe von 53 Millionen Euro gewährt.
  • Es ist die erste Garantievereinbarung in Österreich zur Unterstützung von Sozialunternehmen und wird durch den Bereich „Soziale Investitionen und Kompetenzen“ des InvestEU-Programms ermöglicht.
  • Sozialunternehmen erhalten dadurch Zugang zu Finanzmitteln für die Unternehmensgründung oder den Ausbau von Geschäftsaktivitäten.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) hat im Rahmen des Politikbereichs „Soziale Investitionen und Kompetenzen“ des InvestEU-Programms eine Garantievereinbarung über 53 Mio. EUR mit der Erste Group unterzeichnet. Durch die Vereinbarung sollen voraussichtlich mehr als 66 Mio. EUR für Sozialunternehmen in Österreich, der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien und der Slowakei bereitgestellt werden. Die Transaktion soll mehr als 500 Sozialunternehmen zugutekommen, die oft schwer Zugang zu Finanzierungen erhalten, und rund 1 750 Arbeitsplätze schaffen.

Die Vereinbarung wird es der Erste Group ermöglichen, bessere Finanzierungsbedingungen für Sozialunternehmen anzubieten. Diese Unternehmen werden auch von speziellen Kapazitätsaufbau und Vernetzungsmöglichkeiten profitieren. Alle diese Maßnahmen zielen darauf ab, soziales Unternehmertum zu stärken und seinen Wirkung zu verstärken.

Dank ihres Social-Banking-Programms hat sich die Erste Group als Vorreiterin bei der Finanzierung von sozialen Institutionen in den Ländern Zentral- und Osteuropas (CEE) etabliert. Mehr als 1.000 Sozialunternehmen haben über das Programm Kredite erhalten und zwischen 2016 und 2021 somit 16.242 Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen. Die Erste Group war zudem Teilnehmerin am EU-Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI), einem Finanzierungsinstrument von 2014 bis 2021 zur Förderung hochwertiger und nachhaltiger Beschäftigung.

Mit der neuen Vereinbarung im Rahmen von InvestEU baut die Erste Group auf diesen Erfolgen auf. Die Beteiligung von vier österreichischen Sparkassen am Garantieprogramm wird die Erste Group in der Lage versetzen, im Osten Österreichs die Unterstützung von Sozialunternehmen zu fördern, die nicht unter die bisherige Rahmenvereinbarung des EaSI-Programms fielen. Die Vereinbarung soll zudem positive Auswirkungen auf die Sozialwirtschaft in der CEE-Region haben. Diese ist noch nicht gleichermaßen entwickelt und kann von einem gezielten Finanzierungsinstrument stark profitieren. Die Erste Group kann hierbei auf die Beteiligung aller ihrer Tochterbanken in der Region zählen.

Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, erklärt: „InvestEU spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung von Investitionen in die Sozialwirtschaft. Dank dieser Vereinbarung werden viele Sozialunternehmen die finanzielle und nicht-finanzielle Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um zu wachsen, neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen und innovative Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln, vor denen wir stehen.“

Die geschäftsführende Direktorin des EIF, Marjut Falkstedt, fügt hinzu: „Sozialunternehmen stehen oft vor der Herausforderung, Finanzmittel für die Gründung und den Ausbau ihrer Aktivitäten zu erhalten. Dabei sind sie ein wichtiger Motor für wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung. Mit den durch das InvestEU-Programm zur Verfügung gestellten Finanzmitteln und durch unsere Partnerschaft mit der Erste Group und den teilnehmenden Banken erwarten wir, sowohl das wirtschaftliche als auch das soziale Wachstum in Österreich und der CEE-Region zu fördern.“

Rainer Hauser, Head of Group Strategy der Erste Group, erklärt: „Seit ihrer Gründung als Sparkasse im frühen 19. Jahrhundert hat sich die Erste Group gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften dem Gedanken des inklusiven Wachstums und der sozialen Verantwortung verschrieben. Soziale Organisationen greifen einige der drängendsten Probleme unserer Gesellschaft auf. Dabei fungieren sie als wichtige Multiplikatoren für die Stärkung finanzieller Gesundheit in unserer Region. Mit Hilfe von Instrumenten wie InvestEU können wir mehr soziale Organisationen erreichen und sie durch das Angebot von Finanzierungen und den Aufbau von Kapazitäten unterstützen. Das ist eine Aufgabe, die uns bei der Erste besonders am Herzen liegt."

Hintergrundinformationen

InvestEU

Das Programm InvestEU stellt der Europäischen Union wichtige langfristige Finanzmittel zur Verfügung, indem es umfangreiche private und öffentliche Mittel zur Unterstützung einer nachhaltigen Erholung mobilisiert. Es trägt auch dazu bei, private Investitionen für politische Prioritäten der EU zu mobilisieren, z. B. für den europäischen Green Deal und den digitalen Wandel. InvestEU bündelt die zahlreichen EU-Finanzinstrumente, die bisher zur Unterstützung von Investitionen in der Europäischen Union zur Verfügung standen, unter einem Dach und macht die Finanzierung von Investitionsprojekten in Europa einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm umfasst drei Komponenten: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird über Durchführungspartner bereitgestellt, die mit Hilfe der EU-Haushaltsgarantie in Höhe von 26,2 Mrd. EUR in Projekte investieren werden. Die gesamte Haushaltsgarantie wird die Investitionsprojekte der Durchführungspartner unterstützen, ihre Risikotragfähigkeit erhöhen und so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen mobilisieren. Der Politikbereich „Soziale Investitionen und Kompetenzen“ des InvestEU-Programms deckt Bereiche wie Mikrofinanzierung, die Finanzierung von Sozialunternehmen, Kompetenzen, Bildung, Ausbildung und damit verbundene Dienstleistungen sowie soziale Infrastruktur (einschließlich Gesundheits- und Bildungsinfrastruktur sowie soziales und studentisches Wohnen) ab.

EIB-Gruppe

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, deren Anteilseigner die Mitgliedstaaten sind. Sie finanziert nachhaltige Investitionen, die zur Erreichung der politischen Ziele der EU beitragen.

Die wichtigsten Prioritäten der EIB sind Klima und Umwelt, Entwicklung, Innovation und Wissen, kleine Unternehmen, Infrastruktur und Kohäsion. Sie arbeitet eng mit anderen EU-Institutionen zusammen, um die europäische Integration zu fördern, die Entwicklung der Europäischen Union voranzutreiben und die Politik der EU in mehr als 140 Ländern weltweit zu unterstützen.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) ist Teil der EIB-Gruppe. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Mikro-, kleine und mittlere Unternehmen in Europa zu unterstützen, indem er ihnen den Zugang zu Finanzierung erleichtert. Der EIF konzipiert und entwickelt Modelle für Risiko- und Wachstumskapital, Garantien und Mikrofinanzierungsinstrumente, die speziell auf dieses Marktsegment zugeschnitten sind. Damit unterstützt der EIF die Umsetzung zentraler politischer Ziele der EU wie Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum, Innovation und Digitalisierung, soziale Wirkung, Kompetenzen und Humankapital, Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.eif.org.