An die Aktionär:innen
Brief des Vorstandsvorsitzenden

Peter Bosek © Erste Group / Marko Mestrovic
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
es freut mich, Ihnen erstmalig das Jahresergebnis der Erste Group und den Ausblick für das aktuelle Jahr zu präsentieren. 2024 war sehr erfolgreich für uns. Wir konnten mit einem Nettogewinn von EUR 3.125 Mio ein hervorragendes Ergebnis erzielen und haben alle unsere im Lauf des Jahres angehobenen Ziele erreicht. Das bewährte Geschäftsmodell der Erste Group und der Fokus auf unsere sieben Kernmärkte ermöglichten organisches Kreditwachstum von fast 5%, ungebrochen blieb auch der Zufluss an Kundeneinlagen, insbesondere von Privatkunden und KMUs. Unsere Kapitalausstattung ist weiterhin stark und gibt uns somit Handlungsspielraum hinsichtlich Kapitalallokation. An erster Stelle steht dabei auch zukünftig Wachstum in unserer Region, also die Kreditvergabe an Private und Unternehmen.
Unsere Region wies eine moderate konjunkturelle Erholung auf, allerdings verlief die wirtschaftliche Entwicklung uneinheitlich. Österreich blieb hinter den Erwartungen und verzeichnete das zweite Jahr in Folge eine leichte Rezession. In unseren CEE-Kernmärkten lagen die BIP-Wachstumsraten 2024 zwischen 0,5% in Ungarn und 3,9% in Serbien, was insbesondere vom Konsum der privaten Haushalte gestützt wurde. Trotz der Konjunkturschwäche blieben die Arbeitsmärkte robust.
Die Inflation war in allen Kernmärkten rückläufig und ist nun im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich, was zu Zinssenkungen in allen Märkten geführt hat. Die Europäische Zentralbank senkte 2024 ihren Leitzins in vier Schritten von 4,00% auf 3,00%. Ebenso setzten die meisten CEE-Zentralbanken ihre geldpolitische Lockerung fort. Die Zentralbanken Ungarns und Tschechiens hatten bereits im letzten Quartal 2023 begonnen, ihre Leitzinsen zu senken, während die Zentralbanken Serbiens und Rumäniens diesen Schritt erst im zweiten beziehungsweise vierten Quartal 2024 setzten.
Wie wirkten sich diese Rahmenbedingungen auf unser Ergebnis aus? Die beiden wichtigsten Einnahmenkomponenten wiesen erneut Zuwächse auf: Der Zinsüberschuss stieg um 4,2% auf EUR 7,5 Mrd, was weit über den Erwartungen zu Beginn des Jahres 2024 lag. Während alle CEE-Märkte einen Zuwachs verzeichneten – zweistellig in Rumänien, Ungarn, Tschechien und Serbien, also den Märkten außerhalb der Eurozone –, sank der Zinsüberschuss in Österreich. Besonders erwähnenswert ist, dass wir die Zinsspanne trotz der sinkenden Marktzinsen nahezu stabil halten konnten. Gleichzeitig erreichte der Provisionsüberschuss mit EUR 2,9 Mrd 6ein Rekordniveau. Der Anstieg von 11,3% ist umso bemerkenswerter, als die Ausgangsbasis aufgrund des starken Wachstums der letzten Jahre bereits hoch war. Zuwächse konnten in allen Kernmärkten erzielt werden, erneut entwickelten sich Zahlungsverkehr und Vermögensverwaltung besonders gut. Insgesamt haben wir Betriebserträge von EUR 11,2 Mrd erwirtschaftet und lagen damit um fast 6% über dem Vorjahr. Die Betriebskosten sind im Rahmen unserer Erwartungen um etwa 5% auf EUR 5,3 Mrd gestiegen. Der Inflationsdruck wirkte sich vor allem in Österreich auf kollektivvertragliche Gehaltsverhandlungen aus, der Personalaufwand stieg auf EUR 3,2 Mrd. Der für eine Bank typische Kostenblock der regulatorischen Kosten (Zahlungen in Abwicklungsfonds und Einlagensicherungssysteme sowie Banken- und Transaktionssteuern) lag 2024 bei etwa EUR 450 Mio. Das starke operative Ergebnis spiegelte sich in einer für unser Geschäftsmodell exzellenten Kosten-Ertrags-Relation von 47,2% wider.
Die Kreditqualität blieb 2024 insgesamt sehr gut, besonders im Privatkundengeschäft, nicht zuletzt dank der niedrigen Arbeitslosenraten. Besonders erwähnenswert ist, dass erstmalig die CEE-Kernmärkte besser abschnitten als Österreich. Die NPL-Quote stieg moderat auf 2,6% zum Jahresende. Insgesamt wurden 2024 Vorsorgen (netto) von EUR 397 Mio gebildet; das entspricht einer Bevorsorgungsquote von 18 Basispunkten des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands. Neben der guten Kreditqualität wirkten sich Auflösungen von Vorsorgen in Zusammenhang mit der Aktualisierung der zukunftsgerichteten makroökonomischen Annahmen (FLIs) sowie mit Vorsorgen für Kreditrisiken auf kollektiver Basis positiv aus.
Nach zögerlichen Entwicklungen in den ersten Monaten stieg die Nachfrage nach Krediten zum Jahresende deutlich an. Insgesamt resultierte daraus ein Nettokundenkreditwachstum von 4,9% auf EUR 218,1 Mrd. Wachstumsimpulse gab es in der gesamten Region, besonders in Österreich, Tschechien, Rumänien und in der Slowakei. Hervorheben möchte ich die einsetzende Erholung im Hypothekargeschäft in Tschechien und in der Erste Bank Oesterreich. Auch das Firmenkundengeschäft verlief im vierten Quartal dynamischer als in den ersten neun Monaten 2024.
Der Einlagenzufluss setzte sich fort, die Kundeneinlagen stiegen um fast 4%. Vor allem die Einlagen im Privatkunden- und KMU-Geschäft sowie der Sparkassenkunden sind mit 5,2% stark gewachsen. Aufgrund unseres Geschäftsmodells und der soliden Marktpositionen in unseren Kernmärkten verfügt die Erste Group über einen mit fast 80% sehr hohen Anteil an diesen stark diversifizierten Kundeneinlagen. Mit den Zinssenkungen der Zentralbanken verlangsamte sich zudem die Umschichtung von Sicht- zu Termineinlagen. Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag Ende Dezember 2024 bei 90,2%.
Erfolgreich war auch die Refinanzierungstätigkeit am Kapitalmarkt. Nicht nur die Holding, sondern auch mehrere Tochtergesellschaften in den CEE-Ländern haben Benchmark-Emissionen in verschiedenen Asset-Klassen begeben und diese sowohl lokal als auch international platziert.
Besonders hervorheben möchte ich nochmals die Kapitalstärke der Erste Group. Diese und nachhaltige Profitabilität sind Grundvoraussetzungen für zukünftiges Wachstum und die Ausschüttungsfähigkeit der Bank und erweitern unseren Handlungsspielraum. Die Harte Kernkapitalquote (Vollanwendung) lag mit 15,1% Ende Dezember 2024 erneut erheblich über der regulatorischen Mindestanforderung und unserem Zielwert von 14%. Für das Geschäftsjahr 2024 wird der Vorstand der Hauptversammlung mit EUR 3,0 pro Aktie eine Dividende im Rahmen unserer Ausschüttungspolitik zwischen 40 und 50% des Nettogewinns abzüglich der AT1-Dividende vorschlagen. Zusätzlich strebt die Erste Group nach dem zweiten, Ende 2024 erfolgreich abgeschlossenen, Aktienrückkaufprogramm von EUR 500 Mio – vorbehaltlich der regulatorischen Genehmigung – ein weiteres mit einem Volumen von EUR 700 Mio an. Sowohl die Dividende als auch das Aktienrückkaufprogramm sind in der Kernkapitalquote bereits berücksichtigt.
Verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit waren seit jeher integrale Bestandteile der Strategie der Erste Group, die fest in der Realwirtschaft verankert ist. Die definierten Prioritäten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit basieren auf der Überzeugung, dass grüner Wandel und soziale Inklusion positiv auf den langfristigen Wohlstand unserer Region wirken können.
2024 hat die Erste Group Bank AG ihre Nachhaltigkeitserklärung in den Lagebericht integriert. Dieser Bericht verwendet die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) als Rahmenwerk, zusammen mit den Anforderungen des Artikels 8 der EU-Verordnung 2020/852 (EU-Taxonomie). Weiterführende Informationen etwa zu Zielen und Emissionsreduktionspfaden sowie Nachhaltigkeitsinitiativen der Erste Group und verschiedenste ESG-Kennzahlen finden Sie im Lagebericht beziehungsweise auf unserer Webseite.
Für das aktuelle Geschäftsjahr 2025 erwarten wir auf Basis eines moderat ansteigenden Wirtschaftswachstums ein – sowohl durch das Privatkunden- als auch das Firmenkundengeschäft getragenes – solides Kreditwachstum von etwa 5%. Dieses sollte dazu beitragen, dass der Zinsüberschuss stabil bleibt. Für den Provisionsüberschuss sehen wir eine Fortsetzung des positiven Trends mit einem Plus von etwa 5%. Unter der Annahme eines Anstiegs der Betriebsausgaben (inklusive Aufwendungen für strategische Initiativen) von etwa 5% gehen wir davon aus, eine Kosten-Ertrags-Relation unter 50% erzielen zu können. Angesichts des insbesondere in den CEE-Märkten stabilen Umfeldes rechnen wir 2025 mit Risikokosten von etwa 25 Basispunkten. Schlussendlich sollte daraus eine weiterhin solide Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von etwa 15% resultieren.
Seit Juli 2024 stehe ich mit meinem Vorstandsteam an der Spitze der Erste Group, einem der größten Finanzinstitute in Zentral- und Osteuropa. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen sieben Kernmärkten – Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien – bleibt der seit der Gründung 1819 unveränderte Unternehmenszweck im Mittelpunkt: Schaffung und Verbreitung von Wohlstand. Um auch zukünftig mit unserem Geschäftsmodell relevant und erfolgreich zu bleiben, arbeiten wir mit Hochdruck an strategischen Initiativen. Im Fokus stehen die Weiterentwicklung unserer Markenidentität, eine breite Palette an Digitalisierungsthemen und die grundsätzliche Bereitschaft zur Prüfung von M&A-Transaktionen in unserer Region ergänzend zum organischen Wachstum.
Stichwort Digitalisierung: Gruppenweit nutzten Ende 2024 fast elf Millionen Kund:innen unsere digitale Plattform George, die Anzahl der digitalen Transaktionen stieg kontinuierlich. Mittlerweile wird mehr als die Hälfte aller Produkte im Privatkundengeschäft digital verkauft. Wir arbeiten daran, technologiegestützt unseren Kund:innen einen in der Vergangenheit so nicht darstellbaren breiten Zugang zu Finanzberatung zu ermöglichen. Die Steigerung der Effizienz durch Digitalisierung, etwa durch die Automatisierung von Transaktionen und Prozessen sowie die digitale Datenanalyse, schreitet ebenfalls voran.
Es ist mir ein besonderes Anliegen, mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erste Group für ihren persönlichen Einsatz zu bedanken. Unser gemeinsames Engagement und das Bekenntnis zu den strategischen Initiativen sind ein exzellenter Ausgangspunkt, die Position der Erste Group im CEE-Raum zu stärken und weiter auszubauen.
Unsere Region wies eine moderate konjunkturelle Erholung auf, allerdings verlief die wirtschaftliche Entwicklung uneinheitlich. Österreich blieb hinter den Erwartungen und verzeichnete das zweite Jahr in Folge eine leichte Rezession. In unseren CEE-Kernmärkten lagen die BIP-Wachstumsraten 2024 zwischen 0,5% in Ungarn und 3,9% in Serbien, was insbesondere vom Konsum der privaten Haushalte gestützt wurde. Trotz der Konjunkturschwäche blieben die Arbeitsmärkte robust.
Die Inflation war in allen Kernmärkten rückläufig und ist nun im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich, was zu Zinssenkungen in allen Märkten geführt hat. Die Europäische Zentralbank senkte 2024 ihren Leitzins in vier Schritten von 4,00% auf 3,00%. Ebenso setzten die meisten CEE-Zentralbanken ihre geldpolitische Lockerung fort. Die Zentralbanken Ungarns und Tschechiens hatten bereits im letzten Quartal 2023 begonnen, ihre Leitzinsen zu senken, während die Zentralbanken Serbiens und Rumäniens diesen Schritt erst im zweiten beziehungsweise vierten Quartal 2024 setzten.
Wie wirkten sich diese Rahmenbedingungen auf unser Ergebnis aus? Die beiden wichtigsten Einnahmenkomponenten wiesen erneut Zuwächse auf: Der Zinsüberschuss stieg um 4,2% auf EUR 7,5 Mrd, was weit über den Erwartungen zu Beginn des Jahres 2024 lag. Während alle CEE-Märkte einen Zuwachs verzeichneten – zweistellig in Rumänien, Ungarn, Tschechien und Serbien, also den Märkten außerhalb der Eurozone –, sank der Zinsüberschuss in Österreich. Besonders erwähnenswert ist, dass wir die Zinsspanne trotz der sinkenden Marktzinsen nahezu stabil halten konnten. Gleichzeitig erreichte der Provisionsüberschuss mit EUR 2,9 Mrd 6ein Rekordniveau. Der Anstieg von 11,3% ist umso bemerkenswerter, als die Ausgangsbasis aufgrund des starken Wachstums der letzten Jahre bereits hoch war. Zuwächse konnten in allen Kernmärkten erzielt werden, erneut entwickelten sich Zahlungsverkehr und Vermögensverwaltung besonders gut. Insgesamt haben wir Betriebserträge von EUR 11,2 Mrd erwirtschaftet und lagen damit um fast 6% über dem Vorjahr. Die Betriebskosten sind im Rahmen unserer Erwartungen um etwa 5% auf EUR 5,3 Mrd gestiegen. Der Inflationsdruck wirkte sich vor allem in Österreich auf kollektivvertragliche Gehaltsverhandlungen aus, der Personalaufwand stieg auf EUR 3,2 Mrd. Der für eine Bank typische Kostenblock der regulatorischen Kosten (Zahlungen in Abwicklungsfonds und Einlagensicherungssysteme sowie Banken- und Transaktionssteuern) lag 2024 bei etwa EUR 450 Mio. Das starke operative Ergebnis spiegelte sich in einer für unser Geschäftsmodell exzellenten Kosten-Ertrags-Relation von 47,2% wider.
Die Kreditqualität blieb 2024 insgesamt sehr gut, besonders im Privatkundengeschäft, nicht zuletzt dank der niedrigen Arbeitslosenraten. Besonders erwähnenswert ist, dass erstmalig die CEE-Kernmärkte besser abschnitten als Österreich. Die NPL-Quote stieg moderat auf 2,6% zum Jahresende. Insgesamt wurden 2024 Vorsorgen (netto) von EUR 397 Mio gebildet; das entspricht einer Bevorsorgungsquote von 18 Basispunkten des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands. Neben der guten Kreditqualität wirkten sich Auflösungen von Vorsorgen in Zusammenhang mit der Aktualisierung der zukunftsgerichteten makroökonomischen Annahmen (FLIs) sowie mit Vorsorgen für Kreditrisiken auf kollektiver Basis positiv aus.
Nach zögerlichen Entwicklungen in den ersten Monaten stieg die Nachfrage nach Krediten zum Jahresende deutlich an. Insgesamt resultierte daraus ein Nettokundenkreditwachstum von 4,9% auf EUR 218,1 Mrd. Wachstumsimpulse gab es in der gesamten Region, besonders in Österreich, Tschechien, Rumänien und in der Slowakei. Hervorheben möchte ich die einsetzende Erholung im Hypothekargeschäft in Tschechien und in der Erste Bank Oesterreich. Auch das Firmenkundengeschäft verlief im vierten Quartal dynamischer als in den ersten neun Monaten 2024.
Der Einlagenzufluss setzte sich fort, die Kundeneinlagen stiegen um fast 4%. Vor allem die Einlagen im Privatkunden- und KMU-Geschäft sowie der Sparkassenkunden sind mit 5,2% stark gewachsen. Aufgrund unseres Geschäftsmodells und der soliden Marktpositionen in unseren Kernmärkten verfügt die Erste Group über einen mit fast 80% sehr hohen Anteil an diesen stark diversifizierten Kundeneinlagen. Mit den Zinssenkungen der Zentralbanken verlangsamte sich zudem die Umschichtung von Sicht- zu Termineinlagen. Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag Ende Dezember 2024 bei 90,2%.
Erfolgreich war auch die Refinanzierungstätigkeit am Kapitalmarkt. Nicht nur die Holding, sondern auch mehrere Tochtergesellschaften in den CEE-Ländern haben Benchmark-Emissionen in verschiedenen Asset-Klassen begeben und diese sowohl lokal als auch international platziert.
Besonders hervorheben möchte ich nochmals die Kapitalstärke der Erste Group. Diese und nachhaltige Profitabilität sind Grundvoraussetzungen für zukünftiges Wachstum und die Ausschüttungsfähigkeit der Bank und erweitern unseren Handlungsspielraum. Die Harte Kernkapitalquote (Vollanwendung) lag mit 15,1% Ende Dezember 2024 erneut erheblich über der regulatorischen Mindestanforderung und unserem Zielwert von 14%. Für das Geschäftsjahr 2024 wird der Vorstand der Hauptversammlung mit EUR 3,0 pro Aktie eine Dividende im Rahmen unserer Ausschüttungspolitik zwischen 40 und 50% des Nettogewinns abzüglich der AT1-Dividende vorschlagen. Zusätzlich strebt die Erste Group nach dem zweiten, Ende 2024 erfolgreich abgeschlossenen, Aktienrückkaufprogramm von EUR 500 Mio – vorbehaltlich der regulatorischen Genehmigung – ein weiteres mit einem Volumen von EUR 700 Mio an. Sowohl die Dividende als auch das Aktienrückkaufprogramm sind in der Kernkapitalquote bereits berücksichtigt.
Verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit waren seit jeher integrale Bestandteile der Strategie der Erste Group, die fest in der Realwirtschaft verankert ist. Die definierten Prioritäten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit basieren auf der Überzeugung, dass grüner Wandel und soziale Inklusion positiv auf den langfristigen Wohlstand unserer Region wirken können.
2024 hat die Erste Group Bank AG ihre Nachhaltigkeitserklärung in den Lagebericht integriert. Dieser Bericht verwendet die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) als Rahmenwerk, zusammen mit den Anforderungen des Artikels 8 der EU-Verordnung 2020/852 (EU-Taxonomie). Weiterführende Informationen etwa zu Zielen und Emissionsreduktionspfaden sowie Nachhaltigkeitsinitiativen der Erste Group und verschiedenste ESG-Kennzahlen finden Sie im Lagebericht beziehungsweise auf unserer Webseite.
Für das aktuelle Geschäftsjahr 2025 erwarten wir auf Basis eines moderat ansteigenden Wirtschaftswachstums ein – sowohl durch das Privatkunden- als auch das Firmenkundengeschäft getragenes – solides Kreditwachstum von etwa 5%. Dieses sollte dazu beitragen, dass der Zinsüberschuss stabil bleibt. Für den Provisionsüberschuss sehen wir eine Fortsetzung des positiven Trends mit einem Plus von etwa 5%. Unter der Annahme eines Anstiegs der Betriebsausgaben (inklusive Aufwendungen für strategische Initiativen) von etwa 5% gehen wir davon aus, eine Kosten-Ertrags-Relation unter 50% erzielen zu können. Angesichts des insbesondere in den CEE-Märkten stabilen Umfeldes rechnen wir 2025 mit Risikokosten von etwa 25 Basispunkten. Schlussendlich sollte daraus eine weiterhin solide Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von etwa 15% resultieren.
Seit Juli 2024 stehe ich mit meinem Vorstandsteam an der Spitze der Erste Group, einem der größten Finanzinstitute in Zentral- und Osteuropa. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen sieben Kernmärkten – Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien – bleibt der seit der Gründung 1819 unveränderte Unternehmenszweck im Mittelpunkt: Schaffung und Verbreitung von Wohlstand. Um auch zukünftig mit unserem Geschäftsmodell relevant und erfolgreich zu bleiben, arbeiten wir mit Hochdruck an strategischen Initiativen. Im Fokus stehen die Weiterentwicklung unserer Markenidentität, eine breite Palette an Digitalisierungsthemen und die grundsätzliche Bereitschaft zur Prüfung von M&A-Transaktionen in unserer Region ergänzend zum organischen Wachstum.
Stichwort Digitalisierung: Gruppenweit nutzten Ende 2024 fast elf Millionen Kund:innen unsere digitale Plattform George, die Anzahl der digitalen Transaktionen stieg kontinuierlich. Mittlerweile wird mehr als die Hälfte aller Produkte im Privatkundengeschäft digital verkauft. Wir arbeiten daran, technologiegestützt unseren Kund:innen einen in der Vergangenheit so nicht darstellbaren breiten Zugang zu Finanzberatung zu ermöglichen. Die Steigerung der Effizienz durch Digitalisierung, etwa durch die Automatisierung von Transaktionen und Prozessen sowie die digitale Datenanalyse, schreitet ebenfalls voran.
Es ist mir ein besonderes Anliegen, mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erste Group für ihren persönlichen Einsatz zu bedanken. Unser gemeinsames Engagement und das Bekenntnis zu den strategischen Initiativen sind ein exzellenter Ausgangspunkt, die Position der Erste Group im CEE-Raum zu stärken und weiter auszubauen.
Management
Vorstand per 31.12.2024
Stefan Dörfler, CFO
Peter Bosek, CEO und Chief Retail Officer
Alexandra Habeler-Drabek, CRO
Maurizio Poletto, Chief Operating Officer und Chief Platform Office
Ingo Bleier, Vorstand für Corporates & Markets

© Erste Group / Daniel Hinterramskogler (von links nach rechts)
Aufsichtsrat per 31.12.2024
Friedrich Rödler, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Elisabeth Krainer Senger-Weiss, Erste Stellvertreterin des Vorsitzenden
Christine Catasta, Zweite Stellvertreterin des Vorsitzenden
Mitglieder: Henrietta Egerth-Stadlhuber, Alois Flatz, Marion Khüny,
Mariana Kühnel, Caroline Kuhnert, Friedrich Santner,
Michael Schuster, Walter Schuster, Christiane Tusek
Vom Betriebsrat entsandt: Barbara Pichler, Karin Zeisel, Martin Grießer, Markus Haag, Regina Haberhauer, Jakob Hofstädter

© Daniela Beranek (von links nach rechts)
Vorstand per 31.12.2024
Stefan Dörfler, CFO
Peter Bosek, CEO und Chief Retail Officer
Alexandra Habeler-Drabek, CRO
Maurizio Poletto, Chief Operating Officer und Chief Platform Office
Ingo Bleier, Vorstand für Corporates & Markets
Aufsichtsrat per 31.12.2024
Friedrich Rödler, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Elisabeth Krainer Senger-Weiss, Erste Stellvertreterin des Vorsitzenden
Christine Catasta, Zweite Stellvertreterin des Vorsitzenden
Mitglieder: Henrietta Egerth-Stadlhuber, Alois Flatz, Marion Khüny,
Mariana Kühnel, Caroline Kuhnert, Friedrich Santner,
Michael Schuster, Walter Schuster, Christiane Tusek
Vom Betriebsrat entsandt: Barbara Pichler, Karin Zeisel, Martin Grießer, Markus Haag, Regina Haberhauer, Jakob Hofstädter
Erste Group am Kapitalmarkt
Die internationalen Aktienmärkte konnten 2024, nach den deutlichen Zuwächsen des Vorjahres, im Spannungsfeld zwischen geopolitischen Ereignissen, Zinspolitik, Inflations- und Konjunkturentwicklung, an ihre Aufwärtstrends anschließen. Gestützt wurde diese Entwicklung von den Erwartungen auf sinkende Zinsen, die von den Notenbanken im Jahresverlauf erfüllt wurden. Die fortgesetzte hohe Nachfrage nach Technologiewerten (Schlagwort: Künstliche Intelligenz) hat den Aktienmärkten zusätzlich Auftrieb gegeben. Gleichzeitig sorgten die durchwachsene Konjunktur in Europa und China sowie Sorgen über einen Wirtschaftsabschwung, geopolitische Krisen und Unsicherheiten in Zusammenhang mit möglichen politischen Richtungswechseln in Europa und den USA für Volatilität an den Märkten. Schlussendlich waren neben mehreren Zinssenkungen der europäischen und US-amerikanischen Notenbanken auch angekündigte fiskalpolitische Stimuli in China ausschlaggebend für die Entwicklung an den Börsen. Die meisten der beobachteten Indizes verzeichneten neuerlich deutliche Zugewinne.
Geldpolitische Wende
Die restriktive Zinspolitik der Notenbanken und die Serie von Zinserhöhungen zur Senkung der 2022 auf Rekordniveau gestiegenen Inflation zeigten Wirkung. Die Inflation bewegte sich in Richtung des Zielwerts von 2%, die führenden Notenbanken nahmen im Hinblick auf eine Beendigung des Zinszyklus zu Beginn des Jahres eine abwartende Haltung ein und hielten das Zinsniveau vorerst aufrecht. Dabei standen die Dynamik der Inflationsentwicklung sowie Konjunktur und Arbeitsmarkt im Fokus. Nachdem zuvor schon einige nationale Notenbanken eine geldpolitische Wende eingeläutet hatten, begann die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni, zum ersten Mal seit 2019, den Leitzins zu senken. Im September folgte die US-amerikanische Federal Reserve (Fed). Beide Notenbanken setzten ihre Lockerungspolitik bis zum Jahresende 2024 in mehreren Schritten fort. Der Leitzinssatz in Europa lag zum Jahresende bei 3%, die Bandbreite für den effektiven Leitzinssatz in den USA bei 4,25% bis 4,50%.
Globales Weltwirtschaftswachstum
Die Weltwirtschaft hat sich in den letzten Jahren als widerstandsfähig erwiesen. Ungeachtet unterschiedlicher Entwicklungen einzelner Länder und Sektoren ist das globale Wirtschaftswachstum stabil geblieben, gleichzeitig ist die Inflation weiter zurückgegangen. Ein Anhalten dieser Resilienz wird erwartet. Nach einem prognostizierten Wachstum 2024 von 3,2% wird das globale BIP-Wachstum 2025 und 2026 voraussichtlich 3,3% betragen und die Inflation wird weiter Richtung Zielwerte der Zentralbanken sinken. Die Wachstumsaussichten variieren je nach Region erheblich. Das BIP-Wachstum in den USA wird nach 2,8% 2024 im Jahr 2025 voraussichtlich 2,7% betragen, bevor es sich im Jahr 2026 auf 2,1% verlangsamt. Im Euroraum treiben die Erholung der realen Haushaltseinkommen, robuste Arbeitsmärkte und Senkungen der Leitzinsen weiterhin das Wachstum an. Für den Euroraum wird nach 0,8% im Jahr 2024 ein BIP-Wachstum von 1,0 % für 2025 und 1,4% für 2026 prognostiziert. Risiken für diese Aussichten bestehen vor allem durch die Zunahme von Handelsspannungen und Protektionismus sowie fiskalpolitische Herausforderungen in einigen Ländern. Ebenso hat die Entwicklung in den asiatischen Volkswirtschaften, allen voran China, einen nach wie vor wesentlichen Einfluss auf das globale Wachstum.
Rekordwerte an den Börsen
Im Beobachtungszeitraum legten die US-Börsen am deutlichsten zu, deren Entwicklung maßgeblich vom starken Wachstum von US-Technologie- und KI-affinen Unternehmen profitierte. Ausschlaggebend für die Hausse waren vor allem die „Magnificent 7“ (Microsoft, Apple, Nvidia, Alphabet, Amazon, Meta, Tesla), die mehr als 30% der gesamten Marktkapitalisierung des S&P 500 Index repräsentieren. Die Entwicklung der Technologiewerte und die von den Notenbanken eingeleitete geldpolitische Wende spiegelte sich in der Entwicklung der meisten Aktienmärkte wider, die neue Rekordwerte markierten. Die US-Indizes verbuchten dabei die größten Zugewinne. Der Technologieindex NASDAQ Composite verzeichnete per Ende Dezember einen Kursanstieg von 28,6% auf 19.310,79 Punkte. Der marktbreite Standard & Poorʼs 500 Index stieg im abgelaufenen Jahr um 23,3% auf 5.881,63 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index, der 2024 erstmals die 40.000er-Marke durchbrach, beendete den Beobachtungszeitraum mit einem Plus von 12,9% bei 42.544,22 Punkten. Neue Höchststände in Europa erreichten unter anderen der deutsche DAX Index, der mit einem Zuwachs von 18,8% den größten Anstieg erzielte, der britische FTSE 100 und der heimische ATX Total Return Index. Der Stoxx Europe 600 Index, der die größten europäischen Aktien umfasst, erreichte im Jahresverlauf ebenfalls einen neuen Höchststand und lag zum Jahresultimo mit einem Plus von 6,0% bei 507,62 Punkten. In Asien konnte der japanische Nikkei 225 Index um 19,2% zulegen, der chinesische CSI-300 Index verzeichnete einen Kursanstieg von 14,7%.
Kurszuwächse bei Bankaktien
Wie schon im vergangenen Jahr zählten Banken auch 2024 zu den bevorzugten Branchen. Der Bankensektor profitierte davon, dass die ersten Zinssenkungen später als erwartet umgesetzt wurden. Gute Ergebnisse, niedrige Risikokosten, positive Ausblicke und geplante Dividendenzahlungen waren die Basis für weitere Kursanstiege im Beobachtungszeitraum. Nachdem der Dow Jones Euro Stoxx Banks Index, der die wichtigsten europäischen Bankaktien repräsentiert, schon im Vorjahr über 20% zulegen konnte, verzeichnete er im abgelaufenen Jahr einen Anstieg von 23,4% auf 146,04 Punkte.
ATX Total Return Index auf Allzeithoch
Auch die heimischen Aktienindizes konnten an ihre Anstiege aus dem Vorjahr anschließen. Der Austrian Traded Index (ATX) verzeichnete im Gleichschritt mit dem marktbreiten Stoxx Europe 600 Index zum Jahresultimo 2024 einen Zuwachs von 6,6% auf 3.663,01 Punkte. Der ATX Total Return Index (inklusive Dividenden) markierte im Jahresverlauf mehrere neue Höchstwerte und beendete das Jahr mit 8.536,92 Punkten, einem Zugewinn von 12,1%. Unterstützt wurde dies von der starken Entwicklung der im Index hochgewichteten Banktitel. Dabei zählte die Aktie der Erste Group mit einem Kurszuwachs von mehr als 60% zu den Top-Titeln.
Im VÖNIX, dem Nachhaltigkeitsindex der Wiener Börse, ist die Erste Group-Aktie seit seiner Gründung im Jahr 2008 repräsentiert. 2011 wurde die Erste Group-Aktie auch in den STOXX Global ESG Leaders Index aufgenommen, in dem auf Basis des STOXX Global 1800 die besten nachhaltigen Unternehmen weltweit vertreten sind. 2016 folgte die Aufnahme der Erste Group-Aktie in die FTSE4Good Index Series, 2017 in den Euronext Vigeo Index: Eurozone 120. Darüber hinaus hält die Erste Group seit 2018 den Prime Status nach ISS ESG Corporate Ratings. Nach MSCI ESG Rating ist die Erste Group mit AA eingestuft. 2024 hat die Erste Group zum dritten Mal am CDP-Rating teilgenommen und wurde unverändert mit einem B-Score eingestuft.
Standard & Poor’s hat Ende November den Ausblick der Erste Group Bank AG von stabil auf positiv angehoben und das Rating A+/A-1 bestätigt. Hervorgehoben wurden insbesondere die verbesserte Kapitalisierung und solide Ergebnisse, ergänzend zu den traditionellen Stärken der Bank, nämlich Refinanzierungskraft und Liquidität. Moody’s beließ das Rating bei A1/P-1 und Fitch bei A/F1, jeweils mit stabilem Ausblick.
Die Erste Group startete auch 2024 mit der Emission eines EUR 1 Mrd Hypothekenpfandbriefs (7 Jahre, MS+50bps) früh ins Jahr und eröffnete damit den Markt für europäische Pfandbriefemittenten. Der langsam steigende Investorenappetit auf längere Laufzeiten führte zur Entscheidung, bereits im März 2024 zum Kapitalmarkt mit einem 9,75-jährigen Hypothekenpfandbrief zurückzukehren (EUR 1 Mrd, MS+55bps). Noch rechtzeitig, bevor sich in den darauffolgenden Wochen der Markt eintrübte, begab die Erste Group eine EUR 750 Mio AT1-Anleihe PerpNC2031 (7% Kupon, MS+440,7bps) und koppelte wie schon im Jahr davor die Transaktion mit dem Rückkauf einer ausstehenden AT1-Emission (5,125% PerpNC2025).
Die Sommerpause für Kapitalmarkttransaktionen endete im August 2024, und die Erste Group emittierte eine EUR 750 Mio 8NC7 Senior-Preferred-Anleihe zu MS+90bps. Das Funding-Volumen war mit dieser Transaktion beinahe vollständig erfüllt. Eine weitere Benchmark-Transaktion in Form einer EUR 750 Mio Tier 2-Anleihe (10,25NC5,25, MS+170bps) wurde aus rein opportunistischen Überlegungen begeben.
Offene und laufende Kommunikation mit Investor:innen und Analyst:innen
Im abgelaufenen Jahr hat das Management gemeinsam mit dem Investor Relations-Team insgesamt 274 Einzel- oder Gruppentermine wahrgenommen. Sowohl bei Präsenzveranstaltungen als auch im Rahmen von Telefon- oder Videokonferenzen wurden Fragen von Investor:innen und Analyst:innen beantwortet. Im Anschluss an die Präsentation des Jahresergebnisses 2023 fanden das Analystendinner und ein Roadshow-Tag mit Investorenterminen in London statt. Ebenso wurden nach den Veröffentlichungen der Ergebnisse für das erste und das dritte Quartal Roadshows in Europa und den USA durchgeführt. Im Rahmen von internationalen Banken- und Investorenkonferenzen, veranstaltet von Wiener Börse, Kepler, Morgan Stanley, RBI, UBS, Bank of America, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Barclays, mBank und Wood wurden die wirtschaftliche Entwicklung und die Strategie der Erste Group vor dem Hintergrund des aktuellen Umfeldes präsentiert. Auch der Dialog mit Anleiheinvestoren wurde bei insgesamt 96 Terminen weiter intensiviert. Bei Konferenzen, Roadshows und Investorentagen, veranstaltet von European Covered Bond Council (ECBC), UBS, Citigroup, Danske Bank, Natixis und BNP Paribas, fanden zahlreiche Einzelgespräche und Gruppentermine mit Analysten und Portfoliomanagern statt. Auf der Internetseite der Erste Group (https://www.erstegroup.com/de/investoren) werden umfassende Informationen zur Bankengruppe und zur Erste Group-Aktie veröffentlicht. Ebenso ist Investor Relations mit Beiträgen auf den Social-Media-Kanälen der Erste Group wie LinkedIn und YouTube vertreten. Nähere Informationen dazu sowie zum News-Abo und Erinnerungsservice sind verfügbar unter https://www.erstegroup.com/de/investoren/ir-service.
Erste Group Aktie
Deutlicher Kursanstieg
Nach dem Kursplus von fast 23% im Vorjahr setzte die Aktie der Erste Group ihren Aufwärtstrend 2024 fort und erzielte einen Rekordzuwachs von 62,4%, wobei der größte Anstieg (21,1%) im vierten Quartal erfolgte. Der Schlusskurs von EUR 59,66 am letzten Handelstag war zugleich der höchste des Jahres und lag nur geringfügig unter dem historischen Höchstwert im April 2007. Der niedrigste Schlusskurs 2024 wurde mit EUR 36,46 am 3. Jänner 2024 verzeichnet. Ausschlaggebend für die bemerkenswerte Wertsteigerung der Aktie waren vor allem die über den Markterwartungen gelegenen Ergebnisse und der unterjährig verbesserte Ausblick. Die Konsensusschätzungen der Analyst:innen für den Nettogewinn 2024 bis 2026 wurden angehoben. Das zweite Aktienrückkaufprogramm der Erste Group, das Ende 2024 abgeschlossen wurde, sorgte für zusätzliche Impulse. Die Investoren richteten ihren Fokus zudem auf die Aussichten für das Kreditwachstum, die Entwicklung des Betriebsergebnisses, die Risikokosten, die Eigenkapitalverzinsung (ROTE) und nicht zuletzt auf die vom neuen Vorstandsvorsitzenden Peter Bosek präsentierten Prioritäten, insbesondere die Entwicklung des digitalen Bankgeschäfts, Wachstum (Schlagwort: M&A) sowie die Kapitalverwendung.
* Vergleich seit IPO entfällt, da die Erste Group erst seit 16. Jänner 1998 im Index gewichtet ist.
IPO ... Initial Public Offering/Börseneinführung, SPO ... Secondary Public Offering/Kapitalerhöhung
Im Jahr 2024 veröffentlichten 22 Analysten regelmäßig Berichte über die Erste Group. Folgende nationale und internationale Finanzanalysten beobachteten die Erste Group Bank AG-Aktie: Autonomous, Bank of America, Barclays, Carraighill, Citigroup, Concorde, Deutsche Bank, Exane BNP, Goldman Sachs, HSBC, JP Morgan, J&T Banka, KBW, Kepler Cheuvreux, mBank, Mediobanca, Pekao, PKO, RBI, Trigon, UBS und Wood. Zum Jahresende gab es von den Analysten 16 Kaufempfehlungen und 6 Neutral-Empfehlungen für die Erste Group-Aktie. Das durchschnittliche Kursziel lag zum Jahresende bei EUR 60,8. Laufend aktualisierte Analystenschätzungen zur Erste Group-Aktie werden im Internet veröffentlicht unter https://www.erstegroup.com/de/investoren/aktie/analystenschaetzungen.
Auch 2024 hatten die Mitarbeiter:innen der Erste Group die Möglichkeit, Aktien der Erste Group im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms zu erwerben. Erstmals angeboten wurde es 2022 und zahlreiche Mitarbeiter:innen haben die Möglichkeit wahrgenommen. 2024 waren es rund 35.000 Beschäftigte, 2022 30.000 und 2023 ebenfalls etwa 35.000. Mit der erfolgreichen Fortsetzung des Programms wurde die Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung, in der die Stimmrechte der über das Mitarbeiteraktienprogramm erworbenen Aktien gebündelt werden, weiter gestärkt.
Die Erste Group definiert organisches Wachstum als erste Priorität der Kapitalverwendung, gefolgt von Dividendenausschüttung, möglicher Expansion durch Zukäufe sowie gegebenenfalls Aktienrückkäufen. Nach Beendigung des ersten Programms in Höhe von EUR 300 Mio im Februar 2024 beschloss die Hauptversammlung der Erste Group am 22. Mai 2024, basierend auf der starken Kapitalbasis der Bank, ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über EUR 500 Mio durchzuführen. Dieses zweite Programm wurde im November abgeschlossen, die rückerworbenen Aktien im Dezember 2024 eingezogen. Entsprechend hat sich die Aktienanzahl der Erste Group verringert. Die Einziehung der betreffenden eigenen Aktien und die dadurch verringerte Aktienanzahl hat eine rechnerische Erhöhung des Unternehmensgewinns je Aktie zur Folge.
Die Anzahl der Aktien der Erste Group Bank AG beläuft sich unter Berücksichtigung der rückerworbenen und im Februar sowie Dezember 2024 eingezogenen Aktien auf 410.514.384 Stück. Die Marktkapitalisierung der Erste Group erreichte zum Jahresultimo einen Wert von EUR 24,5 Mrd. Damit lag sie um 55% über dem Wert zum Jahresende 2023 (EUR 15,8 Mrd).
Die Erste Group notiert an den Börsenplätzen Wien, Prag und Bukarest. An der Hauptbörse Wien lag im abgelaufenen Jahr das durchschnittliche Handelsvolumen bei 479.616 Aktien pro Tag.
Die Dividendenpolitik der Erste Group ist an die Profitabilität, die Wachstumsaussichten und die Kapitalerfordernisse der Bank gekoppelt. Dabei wird eine Ausschüttungsquote von 40 bis 50% angestrebt, basierend auf dem Nettogewinn, abzüglich der Kuponzahlungen für das Zusätzliche Kernkapital (AT1, Additional Tier 1). Die am 22. Mai 2024 abgehaltene 31. ordentliche Hauptversammlung hatte für das Geschäftsjahr 2023 die Auszahlung einer Dividende von EUR 2,70 je Aktie beschlossen, die am 29. Mai 2024 ausbezahlt wurde. Für das Geschäftsjahr 2024 hat das Management eine Dividende in Höhe von EUR 3,00 je Aktie vorgeschlagen.
1 Anteile Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung, Sparkassenstiftungen im Syndikat, Eigenbestand der Sparkassen
2 Unbekannte institutionelle und private Investoren
3 Inkl. Market Makers, Prime Brokerage, Proprietary Trading, Collateral und Stock Lending. Positionen ersichtlich durch Banklisten bei Depotbanken
Kurschart und Performance Erste Group Aktie
Wertentwicklungen unter 12 Monaten haben aufgrund der kurzen Dauer wenig Aussagekraft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments zu. Daten 15 Minuten verzögert.
Quelle: FactSet