27.11.2019


Social Housing Initiative der Erste Bank:
200 Wohnungen für von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen durch eine gemeinsame Initiative mit Sozialorganisationen und Wohnbauträgern

Die Erste Bank ermöglicht eigenmittelfreien Zugang zu leistbaren Wohnungen für KlientInnen des neunerhaus, der Volkshilfe und anderen Sozialorganisationen in Wien und übernimmt den Finanzierungsbeitrag für die Mieterinnen und Mieter.

O-Ton


Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter

Die Social Housing Initiative der Erste Bank will betroffene Menschen bestmöglich unterstützen, wieder eigenständig zu wohnen. Die Wohnungslosenhilfe setzt meist auf ein sogenanntes Stufensystem: Obdachlose Menschen erhalten in einer ersten Stufe einen Notschlafplatz, dann werden sie an ein Übergangswohnhaus weitervermittelt. Währenddessen soll daraufhin geholfen werden, jene Probleme in den Griff zu bekommen, die zur Wohnungslosigkeit geführt hatten. Die eigene Wohnung steht also am Ende des Betreuungsprozesses. „Bei Social Housing ist es das umgekehrte Prinzip. Die eigene Wohnung steht am Anfang des Prozesses, da sie die Basis liefert, um wieder im Leben Fuß zu fassen“, so Astrid Kratschmann, Wohnbauexpertin und Projektleiterin der Social Housing Initiative. Die Betreuung durch eine Sozialorganisation verläuft dann parallel weiter, wird aber von der Wohnung entkoppelt. Wenn die Betreuung endet, bleibt der Mietvertrag aufrecht, die BewohnerInnen bleiben in ihrer Wohnung. Damit bietet das Social Housing Modell von Beginn an eine langfristige und nachhaltige Perspektive.

Die sozialen Trägerorganisationen schätzen in Wien einen jährlichen akuten Bedarf an ca. 300 - 400 Wohnungen, für Menschen in prekären Wohnsituationen. Ziel der Social Housing Initiative der Erste Bank ist es, einen gewichtigen Teil dieses Bedarfs zu finanzieren.


Verantwortung übernehmen

Erste Bank und Sparkassen sind vor 200 Jahre gegründet worden, um allen Menschen Zugang zu Wohlstand zu ermöglichen. Heute, 200 Jahre später, schaut die Welt ganz anders aus, dennoch: „So wie damals gibt es immer noch Menschen in der Gesellschaft, die in finanzieller Not sind, die kein Dach über den Kopf haben. Wir sehen es auch in unserer Verantwortung, diese zu unterstützen und die finanziellen Barrieren zu beheben, um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen“, so Kratschmann abschließend.

Wie funktioniert Social Housing?

  • Wohnbauträger stellen aufgrund der mit Erste Bank abgeschlossenen Vereinbarungen entsprechende Wohnungen zur Verfügung.
  • Von akuter Wohnungslosigkeit betroffene Menschen nehmen mit neunerhaus, Volkshilfe oder anderen Sozialorganisationen Kontakt auf.
  • Nach Analyse des Bedarfs und der sozialen Voraussetzungen übernimmt neunerimmo den Matching-Prozess zwischen passender Wohnung und Wohnungssuchenden.
  • Passen Wohnung und Mieter, wird seitens Erste Bank der erforderliche Finanzierungsbeitrag zur Verfügung gestellt.
  • Die Wohnungswerber werden auch nach dem Wohnungsbezug durch Sozialarbeiter betreut. Der Wohnungswerber tritt in ein unbefristetes Mietverhältnis ein.
  • Die MieterIn hat die Möglichkeit, jederzeit den Finanzierungsbeitrag beim Wohnbauträger zu erlegen. Damit endet die Beteiligung der Erste Bank.
  • Zieht die MieterIn aus dem Objekt aus, kann die Wohnung wieder im Rahmen des Projekts an neue MieterInnen vergeben werden.

[1] Statistik Austria, Mikrozensus 2018
[2] Statistik Austria, EU-SILC, registrierte Wohnungslosigkeit

 

neunerimmo – wieder zuhause.

neunerimmo verbindet die Immobilienbranche und leistbare Wohnungen mit Sozialorganisationen und professioneller sozialarbeiterischer Hilfe. Ziel ist es, leistbaren Wohnraum für wohnungslose Menschen zu vermitteln, vermieten und zu entwickeln. So gibt neunerimmo wohnungslosen Menschen wieder ein Zuhause und hilft, Wohnungslosigkeit nachhaltig zu beenden. neunerimmo ist eine gemeinnützige GmbH der Sozialorganisation neunerhaus und wurde 2017 gegründet. www.neunerimmo.at