06.10.2019

 

200 Jahre Erste Bank: 200 Jahre Zugang zu Wohlstand für alle

Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Kultur feiern Gründung der Sparkassen in Österreich

Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Kultur feiern Gründung der Sparkassen in Österreich

Im Rahmen einer feierlichen Matinée würdigten heute im Wiener Musikverein rund 1.500 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens das 200. Gründungsjubiläum der Erste Bank und des Sparkassengedankens. Die Demokratisierung und Sicherung von Wohlstand in Österreich und den Ländern Zentraleuropas ist nach wie vor der Leitgedanke der Erste Bank und der Sparkassen.

Neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und der serbischen Ministerpräsidentin Ana Brnabić feierten hochrangige Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und anderen Bereichen des österreichischen und internationalen Gesellschaftslebens eine heute noch revolutionäre Idee: den Glauben an die Potenziale der Menschen. Seit ihrer Gründung verfolgen die Sparkassen das Ziel, Menschen unabhängig von „Alter, Geschlecht, Stand oder Nation“ sozial abzusichern und ihnen Zugang zu mehr Wohlstand zu ermöglichen. Ein Versprechen, das die Bankengruppe im Rahmen der Veranstaltung erneuerte. Vor diesem Hintergrund erlebten die Gäste statt eines nostalgischen Rückblicks eine lebendige Auseinandersetzung mit „200 Jahren Zukunft“.

Zu den Festrednern zählte Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der die Bedeutung des Sparkassengedankens für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft und insbesondere für Österreich hervorhob: „Die Bundesverfassung hilft in Zeiten des Umbruchs und der Veränderung einen Plan zu haben und das richtige zu tun. Es ist bemerkenswert, dass die Erste Bank und Sparkassen auch eine Verfassung haben. „Kein Alter, kein Geschlecht, kein Stand, keine Nation ist von den Vorteilen ausgeschlossen, welche die Spar-Casse jedem Einlegenden anbietet.“ Das wurde vor 200 Jahren niedergeschrieben. Das war eine Revolution damals und damit sind Erste Bank und Sparkassen zu einem Katalysator geworden, der dabei geholfen hat, die demokratische Transformation zu beschleunigen.“ Andreas Treichl, der mit Jahresende nach 25 Jahren aus dem Vorstand der Bank ausscheiden wird, würdigte Van der Bellen in seiner Rede als „überzeugten Europäer, der sich immer wieder lautstark auch zu unpopulären Themen äußert. Einer der gegen die Verzwergung Europas und für die liberale Demokratie kämpft.“

Friedrich Rödler, Aufsichtsratsvorsitzender der Erste Group, unterstrich in seiner Begrüßung: „Der Glaube an die Potenziale aller Menschen war die Gründungsidee der Erste Bank. Heute würde man sagen, ein „Start-up“, das ein innovatives Finanzprodukt, das Sparbuch, erfunden hat. Diese Idee hat Krieg und Frieden, Zusammenbruch und Aufbau überdauert und ist heute so wichtig wie damals. Denn Zuversicht und Vertrauen sind die Grundvoraussetzungen für persönliches Wachstum und gesellschaftlichen Wohlstand.“

Andreas Treichl, Generaldirektor der Erste Group, betonte die Aktualität des Gründungsgedankens, finanzielle Gesundheit und damit die Grundlage für Wohlstand zu ermöglichen: „Ich bin überzeugt davon, dass unsere Gesellschaft in den nächsten 50 Jahren Entwicklungen erleben wird, die wir uns heute bestenfalls ansatzweise vorstellen können. Finanzinstitute werden ein wichtiges Instrument der Politik sein, um eine vernünftige Klimapolitik umzusetzen und sie werden einen ganz entscheidenden Beitrag zu der sich rasch verändernden Alterspyramide und den daraus ergebenden Finanzierungsproblemen leisten müssen. Wir sehen es als eine unserer wichtigsten Aufgaben, für möglichst viele Menschen Vermögensaufbau zu ermöglichen. So kann man mit einiger Berechtigung sagen, dass sich die Medizin um die wichtigste Sache im Leben der Menschen kümmert, ihre physische und mentale Gesundheit und wir als Erste Bank uns um die zweitwichtigste Sache, die finanziellen Gesundheit. Wenn wir dieser Aufgabe gerecht werden, dann wird es uns mit Sicherheit auch noch in 200 Jahren geben.“

Die Festgäste erlebten nach der Eröffnung im blau eingehüllten goldenen Saal des Musikvereins ein Konzert des musicAeterna orchestra unter der Leitung von Teodor Currentzis mit Hélène Grimaud am Klavier.

Der Veranstaltungsort wurde bewusst gewählt: Die 1812 gegründete Gesellschaft der Musikfreunde steht seit fast zwei Jahrhunderten in einem engen partnerschaftlichen Verhältnis zur „Ersten“. Als der Musikverein in den 1860er-Jahren sein neues Haus errichtete, zählte die Erste oesterreichische Spar-Casse als „Stifterin“ zu den wichtigsten Geldgebern. Nicht zuletzt das im Zuge der Sanierung 2003 eröffnete Erste Bank-Foyer verweist heute noch auf diese langjährige Partnerschaft.

200 Jahre Erste Bank und Sparkassen – historischer Abriss

1819 als Erste oesterreichische Spar-Casse gegründet hat die Erste Group die Sparkassenidee 200 Jahre später in sieben Länder Zentraleuropas erfolgreich verbreitet.

Ausgangspunkt im Jahre 1819 war die zur damaligen Zeit extrem innovative Erfindung eines jungen und visionären Pfarrers namens Johann Baptist Weber: das Sparbuch – ein erster und umso bedeutsamerer Schritt für mehr Wohlstand in der Bevölkerung. Einige Jahre später folgen erste kleine Darlehen an Gewerbetreibende oder Handwerker, also „Microfinancing“ vor fast 200 Jahren.

Ab 1822 entstehen hunderte von Sparkassen von Bregenz bis Lviv und Prag bis Ragusa nach dem Statut der „Erste“. Mit der Gründung der „Allgemeinen Versorgungsanstalt“ erfolgt im Jahre 1825 der Prototyp einer Sozialversicherung, ein weiterer Meilenstein im Sinne des Anspruchs, für die Menschen in der Region da zu sein. Umso wichtiger in den Zeiten des von Wien ausgehenden weltweiten Börsenkrachs 1873: viele Banken gehen unter – aber die Sparkassen bestehen die Krise.

Die weitere Geschichte der Ersten steht unter dem Zeichen technologischer Revolutionen: Schon 1907 kommt mit der Burroughs-Rechenmaschine ein erster Vorläufer des Computers in Wien zum Einsatz. 1937 entsteht mit der Gründung der „Girozentrale“ eine Drehscheibe für bargeldlosen Zahlungsverkehr. Mitte der 1960er-Jahre dann die zweite technologische Revolution – auch hier war die „Erste“ die Erste: Spargeschäft und Zahlungsverkehr werden automatisiert, 1968 geht der Vorläufer des Bankomaten in Betrieb. 2015 startet die Erste Group mit der Markteinführung von „George“ schließlich die dritte technologische Revolution, mittlerweile von mehr als 5.000.000 Kundinnen und Kunden genutzt und damit die größte paneuropäische Banking-Plattform.

Unter dem Motto „Go East!“ beginnt Ende der 90er-Jahre mit dem Beitritt Österreichs zur EU für die „Erste“ ein weiteres neues Kapitel ihrer Geschichte: 1997 startet – nach dem damals größten Börsengang eines österreichischen Unternehmens – die Expansion in die Länder Zentral- und Osteuropas. 2008 entsteht schließlich mit der rechtswirksamen Trennung der Holding und der Erste Bank Oesterreich die „Erste Group“. Der Gründungszweck bleibt bei aller Expansion und Neuorganisation der gleiche, aber mit neuen Möglichkeiten für die neuen Zeiten. So wird 2006 die „Zweite Sparkasse“ mit dem Ziel gegründet, Menschen den Wiedereinstieg in ein geordnetes Finanzleben zu ermöglichen – „banking the unbankable“ ist einmal mehr ein Beispiel, wie der Gründungszweck der „Erste“ bis heute konsequent gelebt wird.

Dieser Gründungszweck ist im 2016 publizierten „Statement of Purpose“ der Erste Group beschrieben. Dieser Gründungszweck steht 2019 im Mittelpunkt des 200-Jahres-Jubiläums der Erste Bank und Sparkassen: für die Menschen in der Region da sein, Wohlstand bringen, Zukunft ermöglichen. Genau deshalb lautet das Motto für das Jubiläumsjahr 2019 auch: „The Future is Yours“.