Hybridanleihen

Hybridanleihen sind eigenkapitalähnliche, nachrangige Unternehmensanleihen, deren Rendite deutlich höher ist als jene von Senior-Anleihen der gleichen Emittentin.

Das Risiko-Ertragsprofil dieser Anleiheklasse kann zwischen Aktien und vorrangig zu bedienenden Senior-Anleihen angesiedelt werden. Hybridanleihen haben entweder sehr lange Laufzeiten oder gar keine Laufzeitbegrenzung, zudem haben die Emittentinnen verschiedene Kündigungsrechte während der Laufzeit.

Der Ertrag der Anleihe ist an die Gewinn- und Geschäftsentwicklung der Emittentinnen gekoppelt, Hybridanleihen weisen daher keine feste Ertragsausschüttung aus. Das bedeutet, Kuponzahlungen können ausgesetzt werden. Typischerweise werden sie aber nachgeholt, sobald eine Dividende ausgeschüttet wird.

Die Kuponzahlungen gliedern sich in eine Fixzinsperiode, die zwischen 5 und 12 Jahren ausmacht und in eine variabel verzinste Periode. Wird die Anleihe beim ersten Kündigungstermin nicht zurückbezahlt, geht der Kupon in eine variable Verzinsung über. Die Höhe des variablen Kupons setzt sich aus einem Referenzzins zuzüglich einem Risikoaufschlag zusammen. Bei jedem weiteren Kündigungstermin erhöht sich der Risikoaufschlag auf den Referenzzinssatz, was für die Emittent:innen den Anreiz zu einer möglichst frühen Tilgung erhöht.

Für die Emittent:innen haben Hybridemissionen einige Vorteile. Hybridkapital zu emittieren ist weniger kostenintensiv als ein Börsengang oder eine Eigenkapitalerhöhung durch Aktien. Die Kupons von Hybridanleihen sind im Unterschied zu einer Dividende für die Emittent:innen steuerlich absetzbar und das Rating von Senior-Anleihen wird durch Hybridkapital unterstützt. Die meisten Rating-Agenturen rechnen der Eigenkapitalquote bis zu 50% der Hybridanleihen zu.